Eli Lilly dreht am großen Rad – und das könnte für den Pharma-Riesen zur Zerreißprobe werden. Der Hersteller des gefragten Abnehm-Medikaments Zepbound senkt die Preise drastisch, um im gnadenlosen Wettbewerb um Marktanteile nicht ins Hintertreffen zu geraten. Doch während die Nachfrage boomt, wächst die Sorge: Opfert der Konzern seine Gewinnmargen auf dem Altar der Expansion?

Rabattschlacht auf allen Ebenen

Seit dem 1. Dezember gelten auf der hauseigenen Plattform LillyDirect neue Kampfpreise. Die Kürzungen sind massiv: Patienten, die bar zahlen, sparen künftig zwischen 50 und 100 Dollar monatlich. Die niedrigste Dosierung von 2,5 mg kostet nun 299 Dollar statt 349 Dollar, höhere Dosen wurden von 499 auf 449 Dollar heruntergesetzt. Der offizielle Listenpreis von etwa 1.086 Dollar pro Monat bleibt zwar bestehen – doch wer direkt beim Hersteller kauft, erhält faktisch einen Rabatt von über 50 Prozent.

Die Strategie ist klar: Eli Lilly will den direkten Zugang zu Endkunden massiv ausbauen. Bereits jetzt stammt mehr als ein Drittel aller neuen Zepbound-Verschreibungen aus dem Direktvertrieb.

Trump-Deal als Katalysator

Hinzu kommt ein historisches Abkommen mit der Trump-Regierung, das Anfang November verkündet wurde. Ab Frühjahr oder Sommer 2026 übernimmt Medicare die Kosten für Zepbound bei Millionen älterer Amerikaner mit Adipositas. Für die Versicherten bedeutet das eine Zuzahlung von nur 50 Dollar monatlich, während Medicare durchschnittlich 245 Dollar pro Dosis zahlt – weit unter dem Listenpreis.

Die vergünstigten Medikamente sollen zudem ab Januar über die Regierungsplattform TrumpRx verfügbar sein. Eine Ansage, die Druck auf die gesamte Branche ausübt.

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Novo Nordisk feuert zurück

Der dänische Rivale Novo Nordisk hatte bereits am 17. November die Preise für Wegovy und Ozempic auf 349 Dollar gesenkt – ein klares Signal, dass der Kampf um die lukrative GLP-1-Klasse längst entbrannt ist. Eli Lilly zieht nun nach und unterbietet die Konkurrenz bei mehreren Dosierungen deutlich.

Die Folge: ein brutaler Wettbewerb, bei dem beide Konzerne versuchen, durch niedrigere Preise mehr Patienten zu erreichen. Das Kalkül dahinter: Wer heute Volumen aufbaut, sichert sich langfristige Umsatzströme – selbst wenn die Margen zunächst leiden.

Billionen-Bewertung auf dem Prüfstand

Eli Lilly durchbrach kürzlich als erstes Gesundheitsunternehmen die Marke von einer Billion Dollar Börsenwert. Der kometenhafte Aufstieg wurde maßgeblich durch den Erfolg von Tirzepatid-basierten Medikamenten wie Zepbound und dem Diabetes-Mittel Mounjaro befeuert. Im dritten Quartal 2025 schnellten die Erlöse um 54 Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar hoch, die Jahresprognose wurde auf 63 Milliarden Dollar angehoben.

Doch nach der Ankündigung der Preissenkungen gab die Aktie nach – ein Zeichen dafür, dass Anleger nervös werden. Die Befürchtung: Wenn Eli Lilly dauerhaft mit niedrigeren Preisen operieren muss, könnte das die Profitabilität belasten. Dennoch zeigen sich Analysten optimistisch. Morgan Stanley hob das Kursziel auf 1.290 Dollar an, Bernstein sogar auf 1.300 Dollar. Beide verweisen auf die überlegene Umsetzungsstärke des Konzerns gegenüber Novo Nordisk.

Wette auf die Masse

Mit der aggressiven Preisstrategie geht Eli Lilly aufs Ganze: Statt auf hohe Margen pro Patient zu setzen, soll die schiere Masse den Umsatz treiben. Die Weltgesundheitsorganisation hat GLP-1-Therapien kürzlich offiziell zur Behandlung von Adipositas empfohlen – ein Signal, dass der Markt weiter explodieren könnte.

Ob die Rechnung aufgeht, wird sich zeigen. Fakt ist: Eli Lilly geht volles Risiko – und setzt darauf, dass Volumen langfristig mehr bringt als Preismacht.

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