Eli Lilly festigt seine Dominanz im Abnehm-Sektor mit beeindruckenden Studiendaten für den Nachfolgekandidaten Retatrutide. Doch die Freude wird getrübt: In der Onkologie-Sparte muss der Pharma-Riese seine Ambitionen deutlich zurückschrauben. Anleger stehen aktuell zwischen einer langfristigen Wachstumsstory im Stoffwechsel-Bereich und kurzfristiger Ernüchterung in der Krebsforschung.

Retatrutide setzt neue Maßstäbe

Der wichtigste Kurstreiber bleibt die Pipeline für Medikamente zur Gewichtsreduktion. Die frisch veröffentlichten Daten der Phase-3-Studie TRIUMPH-4 für den Wirkstoff Retatrutide haben die Erwartungen der Analysten übertroffen. Dieser sogenannte „dreifache Hormonrezeptor-Agonist“ (der auf GIP, GLP-1 und Glucagon abzielt) führte bei den Teilnehmern zu einer durchschnittlichen Gewichtsabnahme von rund 32 Kilogramm (71,2 Pfund).

Neben der reinen Gewichtsreduktion, die laut Studie die Wirksamkeit bestehender Therapien übertrifft, zeigte das Mittel auch eine signifikante Linderung bei Arthrose-Schmerzen. Marktbeobachter wie BMO Capital Markets werten die Ergebnisse als Bestätigung für Eli Lillys Führungsrolle und sehen in Retatrutide den potenziellen Nachfolger des aktuellen Blockbusters Zepbound.

Strategischer Rückzug in der Krebsforschung

Während das Stoffwechsel-Geschäft boomt, muss die Onkologie-Sparte einen Dämpfer verarbeiten. Eli Lilly hat entschieden, die Zulassung für den Kandidaten Imlunestrant in Kombination mit Verzenio zur Brustkrebsbehandlung einzuschränken. Der Antrag bei der US-Arzneimittelbehörde FDA wird sich nun ausschließlich auf Patienten mit spezifischen ESR1-Genmutationen konzentrieren.

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Hintergrund dieser Entscheidung sind die Resultate der EMBER-3-Studie. Diese deuteten darauf hin, dass eine breitere Zulassung kaum Aussicht auf Erfolg hätte. Diese deutliche Eingrenzung des adressierbaren Marktes wirkt als Gegengewicht zu den positiven Nachrichten aus der Adipositas-Sparte und drückt auf die Stimmung.

Milliarden-Investition und charttechnische Lage

Ungeachtet der klinischen Anpassungen baut der Konzern seine Infrastruktur massiv aus. Bestätigt wurde eine Investition von 6 Milliarden Dollar für eine neue Produktionsstätte in Alabama, um die Herstellung pharmazeutischer Wirkstoffe zu sichern. Das Management signalisiert damit weiterhin hohes Vertrauen in die globale Nachfrage nach seinem GLP-1-Portfolio.

An der Börse spiegeln sich die gemischten Nachrichten in einer Konsolidierung wider. Der Titel notiert aktuell etwa 7,5 Prozent unter seinem Ende November markierten 52-Wochen-Hoch. Mit einem RSI von 28,5 deutet die technische Indikation inzwischen auf eine überverkaufte Situation hin, während der Markt die Balance zwischen den Risiken in der Entwicklung und dem Umsatzpotenzial neu bewertet.

Die fundamentale Wachstumsgeschichte bleibt durch die starke Position im Duopol mit Novo Nordisk intakt. Dennoch zeigt die Einschränkung bei Imlunestrant, dass Risiken in der Medikamentenentwicklung auch bei Branchengrößen jederzeit kalkuliert werden müssen.

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