Eli Lilly Aktie: Rückschlag im Milliarden-Betrugsprozess

Ein Bundesberufungsgericht hat den Pharma-Riesen Eli Lilly mit einem herben Rückschlag im Kampf gegen einen Betrugsvorwurf über 183,7 Millionen Dollar konfrontiert. Die Richter bestätigten am Donnerstag ein Urteil aus einem Whistleblower-Verfahren - und ließen dabei kaum ein gutes Haar an Lillys Geschäftspraktiken.
Bundesrichter zerpflücken Lillys Verteidigung
Das 7. Bundesberufungsgericht in Chicago wies Lillys Berufung einstimmig zurück und stellte sich hinter die Geschworenen des ursprünglichen Prozesses. Circuit Judge Joshua Kolar urteilte scharf: Die Jury habe "zurecht festgestellt", dass Lilly wissentlich retroaktive Preiserhöhungen bei bestimmten Medikamenten verschleiert habe, während das Unternehmen gleichzeitig die fälligen Rabatte an Medicaid vorenthielt.
Die Richter sahen "reichlich Beweise" dafür, dass Lilly "die bewusste Entscheidung traf, zu verschleiern statt angemessene Nachforschungen anzustellen". Besonders brisant: Das Gericht stellte "ohne Einschränkung" klar, dass Lillys Meldepraxis an die Regulierungsbehörden unvernünftig gewesen sei.
Das System hinter dem Betrug
Herzstück des Betrugsvorwurfs war ein ausgeklügeltes Preissystem: Lilly zwang Großhändlern rückwirkende Preiserhöhungen für Medikamente auf, die diese bereits gekauft aber noch nicht weiterverkauft hatten. Doch statt beide Preise - den ursprünglichen und den erhöhten - an die Medicaid-Behörden zu melden, gab Lilly nur den niedrigeren Ausgangspreis als Durchschnittsherstellerpreis (AMP) an.
Diese Praxis brachte Lilly laut Gericht über 600 Millionen Dollar an zusätzlichen Einnahmen ein - während die US-Regierung um mehr als 60 Millionen Dollar betrogen wurde. Whistleblower Ronald Streck, selbst Anwalt und Apotheker, hatte das System zwischen 2005 und 2017 aufgedeckt.
Lilly kündigt weitere Berufung an
Trotz der deutlichen Worte aus Chicago will Lilly nicht aufgeben. Das Unternehmen kündigte umgehend an, in die nächste Instanz zu gehen und verwies auf einen Widerspruch zu einem Urteil aus Philadelphia von 2018 in einer ähnlichen Klage Strecks gegen andere Pharmakonzerne.
Finanziell stellt die Strafe für den Konzern zwar keine existenzielle Bedrohung dar - bei einem Halbjahresgewinn von 8,42 Milliarden Dollar schmerzt der Betrag eher symbolisch. Doch der Imageschaden wiegt schwerer, gerade in einer Phase rekordverdächtigen Wachstums durch Blockbuster-Medikamente wie Mounjaro und Zepbound.
Ausblick: Ein Präzedenzfall für die Branche?
Die große Frage ist nun: Wird dieser Fall Schule machen? Das Urteil könnte ein Signal an andere Pharmaunternehmen senden und Whistleblower ermutigen. Für Lilly kommt der juristische Rückschlag zwar zu einer Zeit enormer geschäftlicher Dynamik - doch Investoren werden genau beobachten, ob sich hier ein neuer regulatorischer Trend abzeichnet.
Der Fall "U.S. ex rel Streck v Eli Lilly and Co" zeigt einmal mehr, wie schwer sich auch erfolgreiche Pharmaunternehmen mit Transparenz und Compliance in government Gesundheitsprogrammen tun.
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