Der australische Drohnenschutz-Spezialist DroneShield steht vor einem Scherbenhaufen. Innerhalb von nur zwei Wochen verlor das Unternehmen 4,3 Milliarden australische Dollar an Börsenwert – ein Absturz um 75 Prozent. Der Grund: ein explosiver Governance-Skandal, der Anleger in Scharen in die Flucht schlägt. Top-Manager verkauften heimlich Aktien für 70 Millionen Dollar, der US-Chef trat plötzlich zurück, und dann kam auch noch heraus, dass eine angeblich neue Großbestellung eigentlich nur alter Wein in neuen Schläuchen war. Kann sich die Aktie von diesem Desaster überhaupt noch erholen?

Manager-Exodus und Insider-Verkäufe schocken Investoren

Am Freitag, den 21. November, brach die DroneShield-Aktie erneut um 8 Prozent ein. Der Kursverfall seit dem Höchststand Anfang Oktober bei rund 3,50 australischen Dollar scheint kein Ende zu nehmen. Besonders brisant: CEO Oleg Vornik, Chairman Peter James und ein weiterer Direktor verkauften im November ihre kompletten Aktienpakete – im Gesamtwert von 70 Millionen Dollar. Einige dieser Verkäufe erfolgten während eines zweistündigen Zeitfensters, in dem der Markt durch eine fehlerhafte Meldung über einen angeblich neuen US-Regierungsauftrag in die Irre geführt wurde.

Die Situation eskalierte am 19. November weiter, als DroneShield den sofortigen Rücktritt von US-Chef Matt McCrann verkündete – ohne Nachfolgeplan. McCrann leitete seit 2022 das Geschäft im wichtigsten Wachstumsmarkt des Unternehmens. Seine unerwartete Abberufung lässt Anleger nun rätseln, wie es operativ weitergehen soll.

Falschmeldung zu Millionenauftrag zerstört Glaubwürdigkeit

Am 10. November hatte DroneShield einen US-Regierungsauftrag über 7,6 Millionen Dollar als neues Geschäft gemeldet – doch die Wahrheit sah anders aus. Tatsächlich handelte es sich lediglich um eine Umverpackung bereits bestehender Bestellungen. Die australische Börsenaufsicht ASX hakte nach und stellte unangenehme Fragen: Warum verkauften die Manager ausgerechnet in den zwei Stunden nach dieser irreführenden Mitteilung Aktien im Wert von 2,4 Millionen Dollar?

In einer neun Seiten langen Stellungnahme bestätigte DroneShield die Vorgänge, ohne jedoch eine überzeugende Erklärung zu liefern. Das Vertrauen der Investoren ist damit nachhaltig beschädigt – zumal das Unternehmen zuvor durchaus echte Aufträge von der US-Regierung erhalten hatte, darunter 5,7 Millionen Dollar im Mai 2024 und 7,9 Millionen im September 2025.

Leerverkäufer wittern ihre Chance

Die Daten der australischen Finanzaufsicht sprechen eine klare Sprache: Innerhalb der letzten zwei Wochen sind die Short-Positionen auf DroneShield um 62 Prozent gestiegen. Professionelle Investoren setzen massiv auf weitere Kursverluste. Ron Shamgar, Chef-Aktienstratege bei TAMIM Asset Management, bringt es auf den Punkt: „Investoren haben das Vertrauen verloren, nachdem die Direktoren – einschließlich CEO und Chairman – jede einzelne Aktie verkauft haben."

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Hugh Lam von Betashares ergänzt, dass Anleger nun „klarere Signale bei Vertragsabschlüssen, stabilere Governance und strafferes Cash-Management" fordern, bevor eine Neubewertung der Aktie möglich sei.

Geschäft läuft trotz Führungschaos

Paradoxerweise zeigt das operative Geschäft weiterhin Stärke. DroneShield hat 2025 bislang 78 Kaufaufträge mit einem Medianwert von rund 400.000 Dollar erhalten – deutlich mehr als die 66 Aufträge im Gesamtjahr 2024 mit einem Median von 200.000 Dollar. Das Unternehmen baut seine Produktionskapazitäten massiv aus: von 500 Millionen Dollar jährlich auf 2,4 Milliarden bis Ende 2026, inklusive neuer Montagewerke in Europa und den USA.

Eine europäische Bestellung über 62 Millionen Dollar wurde kürzlich ausgeliefert. In der Pipeline befinden sich mehrere Verträge mit einem Volumen von jeweils über 100 Millionen Dollar, darunter ein potenzieller Deal über 800 Millionen.

Die KI-gestützte Drohnenabwehrtechnologie des Unternehmens wird weltweit von Militär, Geheimdiensten, Regierungen und Betreibern kritischer Infrastruktur eingesetzt. Mit der RFAI-ATK AI-Software, die Mitte 2026 auf den Markt kommen soll, steht bereits die nächste Produktinnovation bereit.

Wie geht es weiter?

DroneShield sagte am Freitag überraschend ein geplantes Investoren-Gespräch ab, das eigentlich zur Beruhigung der Gemüter dienen sollte – ein weiterer Vertrauensbruch. Das Unternehmen schweigt zu Fragen nach Nachfolgeregelungen oder zusätzlichen Governance-Maßnahmen.

Kurzfristig scheint die Aktie Kurs auf die Unterstützungszone um 0,80 bis 0,85 australische Dollar zu nehmen – das Niveau der Juni-Tiefs. Eine Erholung erfordert mehr als starke Geschäftszahlen: Vor allem muss das Management zeigen, dass es aus der Krise gelernt hat und transparente Standards schafft, die seiner technologischen Kompetenz gerecht werden.

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