DocMorris Aktie: Analysten uneins!

Gleich zwei renommierte Analysehäuser haben gestern ihre Bewertungen zu DocMorris veröffentlicht - mit völlig unterschiedlichen Schlussfolgerungen. Während Jefferies optimistisch bleibt, startet Barclays neutral. Was steckt hinter den gegensätzlichen Einschätzungen?

Jefferies setzt auf E-Rezept-Boom

Jefferies bestätigte das "Buy"-Rating und verwies auf eine verbesserte Stimmung im Online-Apotheken-Sektor. Analyst Martin Comtesse sieht nach einem schwachen August wieder steigende App-Nutzerzahlen und verweist auf den bestätigten Ausblick des Konkurrenten Redcare.

Der Schlüssel liegt in der digitalen Transformation: Sollte DocMorris Mitte Oktober solide Quartalszahlen vorlegen, würde dies den Investmentcase deutlich stärken. Die flächendeckende Einführung des E-Rezepts in Deutschland bleibt der entscheidende Kurstreiber.

Barclays bevorzugt Konkurrenz

Ganz anders sieht es Barclays: Das britische Analysehaus startete mit "Equal Weight" und bevorzugt Redcare Pharmacy. Analystin Sarah Roberts erkennt zwar das Potenzial durch das E-Rezept an, sieht aber die attraktivere Bewertung und solidere Bilanz beim Wettbewerber.

Die Zurückhaltung spiegelt die operativen Herausforderungen wider: Trotz digitaler Revolution kämpft DocMorris noch mit der Profitabilität und steht unter enormem Preisdruck.

Trading Update als Wendepunkt?

Am 16. Oktober steht das Trading Update für das dritte Quartal an. Diese Zahlen werden zeigen, ob DocMorris tatsächlich vom E-Rezept-Boom profitieren konnte oder weiter hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Die Aktie reagierte gestern verhalten und notierte bei 6,50 CHF - ein Mini-Plus von 0,2 Prozent. Bis zur Zahlenvorlage dürfte die Volatilität hoch bleiben.