Die DHL Group setzt auf Konfrontation: Während Großinvestoren wie DWS und Deka seit Monaten die Abspaltung der schwächelnden deutschen Brief- und Paketsparte fordern, erteilt das Management diesen Plänen eine klare Absage. Finanzchefin Melanie Kreis bezeichnet die umstrittene Division als "wichtiges Familienmitglied" – und setzt damit eine riskante Wette auf die ferne Zukunft. Doch können sich Anleger eine jahrelange Durststrecke wirklich leisten?

Paukenschlag: Konzernführung blockiert Abspaltung

In einem Interview mit der "Börsen-Zeitung" beendete Finanzchefin Melanie Kreis alle Spekulationen um einen möglichen Verkauf der Sparte "Post & Paket Deutschland". Die unmissverständliche Botschaft: Das Segment bleibt fest im Konzern verankert, trotz seiner seit Jahren sinkenden Bedeutung.

Damit stellt sich die DHL-Führung direkt gegen einflussreiche Anteilseigner. Fondsgesellschaften wie DWS und Deka hatten eine Überprüfung zur Abspaltung gefordert – aus gutem Grund. Das schrumpfende Volumen bei Briefen, Postkarten und Werbesendungen belastet die Performance der gesamten Division erheblich.

Wette auf das Ende des Jahrzehnts

Die strategische Entscheidung des Managements ist eine Wette auf die späte Trendwende. Bis dahin müssen sich Anleger auf eine längere Durststrecke einstellen. Die Konzernführung selbst prognostiziert eine Bodenbildung beim Briefaufkommen erst gegen Ende des Jahrzehnts.

Die wichtigsten Punkte der DHL-Strategie:

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei DHL?

  • Klares Bekenntnis: Das deutsche Brief- und Paketgeschäft wird nicht abgespalten
  • Konfrontationskurs: Forderungen von Großinvestoren werden ignoriert
  • Langfristige Perspektive: Wachstum in der Sparte erst gegen Ende des Jahrzehnts erwartet

Erst dann, so die Erwartung, wird das Wachstum im Paketgeschäft den Rückgang im Briefsegment überkompensieren und die gesamte Division wieder auf Wachstumskurs führen.

Analysten setzen auf zyklische Erholung

Trotz der internen Spannungen und des schwierigen Umfelds gibt es positive Signale von Analystenseite. Die US-Bank JPMorgan hält an ihrer "Overweight"-Einstufung für die DHL Group fest.

Die Experten rechnen zwar mit einem verhaltenen zweiten Quartal, dessen Bericht für Anfang August erwartet wird. Jedoch sehen sie die DHL-Aktie als günstige Möglichkeit, auf eine zyklische Erholung der Wirtschaft zu setzen. Die Expertise deutet darauf hin, dass das Papier trotz kurzfristiger Herausforderungen langfristig vom Wiederanziehen der globalen Konjunktur profitieren könnte.

Die Aktie zeigt sich derweil wenig beeindruckt von der strategischen Kontroverse und notiert bei 39,04 Euro. Bleibt die Frage: Können DHL-Anleger der Konzernführung vertrauen – oder wird die Weigerung zur Abspaltung zum teuren Fehler?

DHL-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue DHL-Analyse vom 4. Juli liefert die Antwort:

Die neusten DHL-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für DHL-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 4. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

DHL: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...