Während die Telekom mit den Stadtwerken München eine "Blaupause für zukunftsweisende Kooperationen" im Glasfaserausbau feiert, zeigen sich die Aktionäre alles andere als begeistert. Der strategisch wichtige Deal für den flächendeckenden Glasfaserausbau in der bayerischen Landeshauptstadt vermochte es nicht, der Aktie am Montag Auftrieb zu verleihen. Stattdessen driftete das Papier leicht ins Minus – eine verhaltene Reaktion, die Fragen aufwirft.

Münchner Kooperation: Blaupause oder Luftnummer?

Im Zentrum steht die Partnerschaft mit den Stadtwerken München und deren Tochter M-net. Das Ziel klingt ambitioniert: München soll zur ersten deutschen Großstadt mit flächendeckender Glasfaser-Versorgung bis in die Wohnungen werden.

Die Eckpunkte des Deals:
- Zugang der Telekom zu Glasfaserknotenpunkten der SWM
- Ziel: Erschließung von rund 550.000 Endkundenanschlüssen
- Gegenseitige Netzzugänge für kooperative Erschließung
- Kombination aus Eigenausbau und Partnerschaft

Rodrigo Diehl, Deutschland-Chef der Telekom, preist das Modell als zukunftsweisend. Doch die Märkte scheinen skeptisch: Reicht eine Kooperation aus, um im harten Wettbewerb um die lukrativen Großstadtkunden zu bestehen?

Finanzmanöver im Hintergrund

Parallel zur operativen Entwicklung laufen die Finanzaktivitäten auf Hochtouren. Die Telekom demonstriert aktives Kapitalmanagement:

  • Aktienrückkäufe: Zwischen 15. und 19. September erwarb das Unternehmen 1,62 Millionen eigene Aktien im Volumen von 47,6 Millionen Euro
  • T-Mobile-Verkäufe: Reduzierung der US-Beteiligung um 46,2 Millionen Dollar im Rahmen eines vordefinierten Plans

Der Rückkauf eigener Aktien signalisiert Vertrauen in die Bewertung, während die T-Mobile-Verkäufe als opportunistische Gewinnmitnahme ohne strategische Bedeutung gewertet werden können.

Warum bleibt die Kursreaktion verhalten?

Trotz der positiven Nachrichtenlage schloss die Telekom-Aktie am Montag mit 28,70 Euro im Minus – und setzte damit ihre jüngere Schwächephase fort. Innerhalb eines Monats verlor das Papier über 8 Prozent und liegt damit deutlich unter seinen wichtigen Durchschnittswerten.

Die Diskrepanz zwischen strategischem Optimismus und mäßiger Kursperformance wirft eine entscheidende Frage auf: Übersehen Anleger das Potenzial der Kooperationsstrategie – oder zweifeln sie an deren Profitabilität?

Blick nach vorn: Quartalszahlen als nächster Test

Alles Augenmerk richtet sich nun auf die Quartalszahlen am 13. November. Nach den soliden Ergebnissen vom August mit einem Gewinnsprung auf 0,54 Euro je Aktie erwarten Analysten für das Gesamtjahr 2025 einen Gewinn von 1,95 Euro.

Die Münchner Kooperation könnte sich als cleverer Schachzug erweisen, um teure Überbietungswettkämpfe zu vermeiden. Ob sie jedoch ausreicht, um die Aktie nachhaltig zu beflügeln, wird sich zeigen müssen. Bis dahin scheinen die Anleger weiter auf konkrete Zahlen statt auf strategische Ankündigungen zu setzen.

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