Deutsche Telekom Aktie: Rekord beim Glasfaser
Die Deutsche Telekom kontert die Vorwürfe der Wettbewerber mit harten Fakten: Rekordwerte beim Glasfaserausbau, steigende Datennutzung und ein neues Sicherheits-Feature für Kunden. Im Hintergrund läuft gleichzeitig die strategische Verwandlung vom klassischen Netzbetreiber zum Tech-Konzern – reicht das, um die jüngste Kritik an der Marktmacht zu entschärfen?
Rekordjahr beim Netzausbau
Im Netzbereich meldet die Telekom für 2025 ein operatives Rekordjahr. Der Konzern kommt nach eigenen Angaben auf rechnerisch sieben neue Glasfaseranschlüsse pro Minute und erhöht damit sichtbar das Tempo im Ausbau.
Die wichtigsten Punkte:
- 12,5 Mio. Haushalte sind inzwischen ans Glasfasernetz „anschließbar“ (Homes Passed)
- Über 2 Mio. Anschlüsse wurden tatsächlich gebucht
- Glasfasernetz von 860.000 km Länge, ergänzt um 30.000 neue Netzverteiler
- Mobilfunk-Datenvolumen +30 % im Jahresvergleich auf fast 5.000 Petabyte
Diese Kombination aus Reichweitenaufbau und wachsendem Datenverbrauch unterstreicht, dass die Netzinfrastruktur weiter intensiv genutzt wird. Mit fast 10.000 neuen Glasfaseranschlüssen pro Werktag festigt die Telekom ihre Rolle als zentraler Infrastrukturanbieter in Deutschland.
Parallel dazu läuft seit dem 17. Dezember das neue Sicherheits-Feature „Call Check“ an, das Kunden vor Betrugsanrufen schützen soll. Dieses Angebot passt in die Strategie, über zusätzliche Dienste die Bindung an den Konzern zu erhöhen und die vorhandene Netzinfrastruktur besser zu monetarisieren.
Eine kleine Randnotiz: Aufsichtsratsmitglied Petra Steffi Kreusel verkaufte am 16. Dezember Aktien im Volumen von knapp 48.000 Euro über Xetra. Angesichts der Größenordnung blieb der Effekt auf den Kurs gering.
Antwort auf Wettbewerbsdruck und Regulierungskritik
Die präsentierten Ausbauzahlen sind auch als Reaktion auf die jüngste Kritik des Wettbewerberverbandes VATM zu verstehen. Dieser hatte der Telekom am 17. Dezember vorgeworfen, den Glasfaserausbau strategisch auszubremsen und den Wettbewerb beim Übergang von Kupfer- zu Glasfasernetzen zu behindern. Zudem verwies der Verband auf eine Investitionssumme von 6,4 Milliarden Euro im gesamten TK-Markt im ersten Halbjahr 2025 – ein Rückgang von 8,6 Prozent, den der VATM als Warnsignal wertete.
Mit den neuen Rekordwerten beim Netzausbau versucht die Telekom, dieses Bild zu korrigieren und ihre Investitionsbereitschaft zu unterstreichen. Die starke Ausbaugeschwindigkeit stützt die Argumentation, dass der Konzern nicht bremst, sondern weiterhin der zentrale Treiber der Glasfaserinfrastruktur bleibt.
Darüber hinaus rückt die strategische Weiterentwicklung in den Fokus: Kooperationen mit NVIDIA und OpenAI sowie der geplante Ausbau der „Industrial AI Cloud“ mit Start im ersten Quartal 2026 zeigen, dass sich die Telekom schrittweise vom reinen Telco-Provider in Richtung Technologieplattform entwickelt. Damit sollen neue Ertragsquellen im Bereich Künstliche Intelligenz und Cloud-Dienste erschlossen werden, die mittel- bis langfristig auch die Netzinvestitionen wirtschaftlich absichern können.
Kursbild: Stabil, aber Abstand zum Hoch
Am heutigen Donnerstag zeigt sich die Aktie in einem ruhigen, aber konstruktiven Umfeld. Mit einem Kurs von 27,31 Euro liegt das Papier leicht im Plus gegenüber gestern (27,10 Euro). Auf Sicht von sieben und 30 Tagen ergibt sich jeweils ein Anstieg von 1,26 Prozent, was auf eine moderat freundliche Tendenz hindeutet.
Im größeren Bild bleibt jedoch die Distanz zu früheren Höchstständen bestehen:
- Abstand zum 52-Wochen-Hoch (35,78 Euro): rund -24 %
- Abstand zum 52-Wochen-Tief (26,45 Euro): nur gut +3 %
- Seit Jahresanfang (YTD): rund -6 %
Charttechnisch notiert die Aktie knapp unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt von 27,55 Euro und spürbar unter dem 200-Tage-Durchschnitt von 30,41 Euro. Das unterstreicht, dass der Titel trotz der positiven operativen Nachrichten noch nicht in einen klaren Aufwärtstrend zurückgekehrt ist.
Für die nächsten Monate rücken vor allem zwei Faktoren in den Mittelpunkt: Erstens die Umsetzung der heute konkretisierten Ausbaupläne für 2026, etwa in Regionen wie Gotha und Werder (Havel). Zweitens die Entwicklung der Conversion-Rate von „Homes Passed“ zu tatsächlich gebuchten Glasfaseranschlüssen. Gelingt es, einen hohen Anteil der erreichten Haushalte als zahlende Kunden zu gewinnen, stützt dies die Rentabilität der hohen Investitionen und kann zusammen mit der soliden Dividendenbasis den Abstand zu den früheren Kursniveaus schrittweise verringern.
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