Deutsche Telekom Aktie: Regulierungsdruck wächst

Die Monopolkommission schlägt Alarm: Der Glasfaserausbau der Deutschen Telekom könnte den Wettbewerb gefährden. Das Beratergremium der Bundesregierung fordert in seinem am 10. Dezember veröffentlichten Sektorgutachten strengere Regulierung – und die Anleger reagieren nervös.

Die zentralen Vorwürfe:
- Telekom droht Marktmacht beim Glasfaserausbau auszubauen
- Strategischer Überbau könnte Wettbewerber verdrängen
- Kommission fordert schärfere Kontrolle durch Bundesnetzagentur

Was die Wettbewerbshüter befürchten

Kommissionsvorsitzender Tomaso Duso warnt vor einer kritischen Entwicklung: In der Übergangsphase von Kupfer- auf Glasfasernetze könnte der ehemalige Staatskonzern seine Position zulasten kleinerer Anbieter ausbauen. Besonders brisant: Die gezielte Abschaltung alter Kupfernetze dürfe nur unter fairen Wettbewerbsbedingungen erfolgen.

Die Forderung nach strengeren Auflagen durch die Bundesnetzagentur belastet die Aktie spürbar. Während der DAX am Donnerstag auf 24.294 Punkte kletterte, verlor das Telekom-Papier rund 0,45 Prozent. Seit Jahresbeginn summiert sich das Minus bereits auf 7,5 Prozent.

Analysten bleiben gelassen

Trotz des regulatorischen Gegenwinds halten führende Häuser an ihren optimistischen Einschätzungen fest. Bernstein Research bekräftigte am Donnerstag die "Outperform"-Empfehlung mit Kursziel 37 Euro und verwies auf die starke US-Tochter T-Mobile. Die Deutsche Bank sieht das Papier sogar bei 42 Euro und stuft weiter mit "Buy" ein.

Die Kluft zwischen Analystenziel und aktuellem Kurs von rund 26,74 Euro bleibt groß. Doch solange die Bundesnetzagentur keine Klarheit über die künftigen Rahmenbedingungen beim Glasfaserausbau schafft, dürfte die Aktie unter Druck bleiben. Die nächsten Stellungnahmen der Regulierungsbehörde werden zeigen, ob die Sorgen der Monopolkommission in konkrete Auflagen münden.