Wenn die Kontrolleure persönlich zugreifen, wird's interessant. Gleich sechs Aufsichtsratsmitglieder der Deutschen Bank haben am 28. Juli eigene Aktien gekauft - und das in koordinierter Aktion. Ein starkes Signal der internen Vertrauensklasse?

Die Käufe erfolgten allesamt zum gleichen Zeitpunkt, obwohl die Aufträge bereits am 30. April erteilt wurden. Über die Xetra-Börse flossen insgesamt knapp 305.000 Euro in Deutsche Bank-Aktien der eigenen Führungsriege.

Schwergewichte im Kaufrausch

Den größten Einzelbetrag investierte Alexander Wynaendts mit über 101.500 Euro bei einem Kurs von 28,80 Euro. Frank Witter folgte mit 45.360 Euro zum selben Preis, während Prof. Dr. Norbert Winkeljohann gut 61.500 Euro bei einem leicht niedrigeren Kurs von 28,605 Euro investierte.

Auch die übrigen Kontrolleure griffen zu: Yngve Slyngstad kaufte für knapp 30.000 Euro bei 28,53 Euro, während Gerlinde Siebert und Prof. Sigmar Gabriel jeweils 30.240 Euro bei 28,80 Euro investierten.

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Koordinierte Aktion oder Zufall?

Das zeitgleiche Ausführen der bereits drei Monate alten Kaufaufträge wirft Fragen auf. Waren die Aufsichtsräte von einem günstigen Einstiegszeitpunkt überzeugt? Die Kurse um die 28,60 bis 28,80 Euro markierten jedenfalls ein attraktives Niveau für Insider-Käufe.

Solche koordinierten Aktionen der Kontrollgremien sind selten und werden vom Markt meist als Vertrauensbeweis interpretiert. Die sechs Aufsichtsratsmitglieder setzen damit ein deutliches Zeichen: Sie glauben offenbar an die Erholung der Deutschen Bank-Aktie.

Für Anleger bleibt spannend, ob sich diese Einschätzung der Banken-Insider als richtig erweist. Immerhin kennen sie die internen Zahlen und Strategien besser als jeder externe Beobachter.

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