DeFi Technologies Aktie: Doppelter Druck
DeFi Technologies hat heute ein umfangreiches Update zu Unstimmigkeiten bei der Aktienstruktur veröffentlicht und zugleich einen überraschenden Abgang im Vorstand gemeldet. Parallel verschärfen Sammelklagen den rechtlichen Druck. Wie stark belasten diese Faktoren die ohnehin schwache Kursentwicklung?
- Antwort auf Anfragen der Ontario Securities Commission (OSC) zu Aktien-Ungleichgewichten
- Fünf Detailberichte eines externen Dienstleisters bestätigen anhaltende Abweichungen
- Rücktritt von Verwaltungsratsmitglied Stefan Hascoet mit sofortiger Wirkung
- Sammelklagen wegen angeblich irreführender Umsatzprognosen für 2025
- Aktie pendelt um 1 US-Dollar und notiert nahe dem Jahrestief
OSC-Prüfung und Ungleichgewichte bei Aktienbeständen
Im Mittelpunkt des heutigen Updates steht die Reaktion von DeFi Technologies auf Fragen der Ontario Securities Commission zu Abweichungen zwischen gemeldeten Aktienbeständen und Verwahrdaten. Das Unternehmen hatte diese Problematik erstmals am 12. August 2025 öffentlich gemacht und bereits im Juni 2025 Shareholder Intelligence Services (ShareIntel) mit einer Untersuchung beauftragt.
ShareIntel erstellte fünf „Point-in-Time“-Berichte mit Stichtagen von Ende Juni bis Mitte Juli. Die Auswertungen zeigen anhaltende Differenzen zwischen den von Broker-Dealern gemeldeten Positionen und den Beständen in den Systemen der Verwahrstellen, darunter The Depository Trust Company (DTC), CDS und Broadridge.
Daraufhin kontaktierte DeFi Technologies 14 Broker-Dealer mit den größten Abweichungen. Nur fünf antworteten und führten die Diskrepanzen auf drei Hauptgründe zurück:
- Zeitliche Unterschiede bei der Abwicklung von Transaktionen
- Wertpapierleihe
- Unterschiede in Reporting-Methoden und Währungsumrechnung
Das Unternehmen betonte, dass diese Ungleichgewichte keinen Einfluss auf die Abstimmungsergebnisse der Hauptversammlung 2025 gehabt haben sollen.
Vorstandswechsel und rechtliche Risiken
Parallel zu den regulatorischen Klarstellungen gab DeFi Technologies den sofortigen Rücktritt von Verwaltungsratsmitglied Stefan Hascoet bekannt. Hascoet war seit Juni 2023 im Board. Eine Begründung für seinen Abgang wurde nicht genannt, der Zeitpunkt fällt jedoch direkt mit der Kommunikation zu den OSC-Anfragen zusammen.
Zusätzlich belasten rechtliche Auseinandersetzungen die Lage. Heute veröffentlichten unter anderem Bernstein Liebhard LLP und The Gross Law Firm Hinweise auf Sammelklagen. Die Klagen werfen dem Unternehmen vor, zwischen Mai und November 2025 irreführende Aussagen zur Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2025 sowie zu Verzögerungen in der DeFi-Arbitrage-Strategie gemacht zu haben.
Die Aktie bewegte sich im Tagesverlauf zwischen 0,98 und 1,10 US-Dollar und damit in der Nähe des 52-Wochen-Tiefs. Der Börsenwert liegt derzeit bei rund 390 Millionen US-Dollar, deutlich entfernt vom Jahreshoch bei 4,95 US-Dollar.
Branchensituation und Einordnung
Die aktuellen Entwicklungen treffen DeFi Technologies in einem schwierigen Umfeld für den breiteren Krypto- und DeFi-Sektor. Zwar zeigt sich Bitcoin mit Kursen um 89.000 US-Dollar robust, doch auf der institutionellen Seite ist eine Umschichtung zu beobachten: Krypto-ETPs verzeichneten in der vergangenen Woche Abflüsse von rund 952 Millionen US-Dollar. Als Treiber gelten vor allem regulatorische Unsicherheit und Verzögerungen beim US-Gesetzesrahmen, etwa dem CLARITY Act.
Vor diesem Hintergrund erhält das Thema Aktien-Ungleichgewichte zusätzliche Brisanz. Das Management führt die fortbestehenden Abweichungen im Kern auf marktübliche Mechanismen wie Wertpapierleihe und technische Reporting-Differenzen zurück. Gleichwohl dürfte dies nicht alle Privatanleger beruhigen, die bei solchen Konstellationen häufig mögliche ungedeckte Short-Positionen befürchten.
Parallel dazu deuten die Sammelklagen wegen der verfehlten Prognose für 2025 darauf hin, dass das Unternehmen sowohl regulatorisch zur Aktienstruktur als auch operativ zur Umsetzung seiner Strategie unter Druck steht.
Ausblick: Klagefristen und Kursmarken
Wesentlich für die weitere rechtliche Entwicklung ist die Frist zur Benennung eines Hauptklägers in den Sammelklagen, die auf den 30. Januar 2026 terminiert ist. Dieses Datum kann maßgeblich bestimmen, wie hoch der juristische Aufwand und die finanziellen Risiken für DeFi Technologies langfristig ausfallen.
Aus technischer Sicht testet die Aktie derzeit die psychologisch wichtige Marke von 1,00 US-Dollar. Der Kurs liegt auf Sicht von sechs Monaten etwa 14 % im Minus. Ein nachhaltiger Bruch dieser Schwelle könnte die Gefahr zusätzlicher Probleme in Bezug auf Börsennotierungsanforderungen erhöhen.
Für eine spürbare Entspannung an der Börse dürfte das Unternehmen neben der heutigen Transparenz zur OSC-Anfrage vor allem eines liefern müssen: mindestens ein Quartal mit soliden operativen Ergebnissen, in dem weder Aktien-Ungleichgewichte noch Prognosestreitigkeiten die Schlagzeilen bestimmen.
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