Deckers Outdoor Aktie: Unterschätztes Dilemma?

Die Zahlen könnten kaum besser sein – doch die Börse reagiert mit eisiger Kälte. Während die Marken HOKA und UGG von Deckers Outdoor Rekordumsätze einfahren, hat die Aktie seit Jahresanfang fast die Hälfte ihres Wertes verloren. Was treibt diese beunruhigende Diskrepanz zwischen operativem Erfolg und Börsenbewertung?

HOKA und UGG im Höhenflug

Die aktuellen Quartalszahlen von Deckers Outdoor lesen sich wie der Traum jedes Mode- und Sportartikelherstellers:

• HOKA legte um 19,8% auf 653,1 Millionen Dollar zu
• UGG wuchs um 18,9% auf 265,1 Millionen Dollar

Besonders die internationale Expansion zeigt Wirkung – mit einem Plus von fast 50% außerhalb der Heimatmärkte. Neue Produktlinien und saisonale Angebote finden bei den Kunden sichtlich Anklang.

Börse ignoriert Erfolge

Doch trotz dieser beeindruckenden Zahlen stürzte die Aktie seit Januar um fast 50% ab – ein Absturz, der selbst hartgesottene Anleger schockiert. Der Kurs liegt aktuell bei 86,24 Euro, weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch bei 870,80 Euro.

Was steckt hinter dieser dramatischen Abwertung? Offenbar fürchten Investoren trotz der starken Markenperformance:

• Makroökonomische Risiken wie Inflation und Konsumflaute
• Zukünftige Margendruck durch steigende Kosten
• Moderierte Wachstumsprognosen für das kommende Quartal

Günstige Bewertung – aber zu Recht?

Mit einem KGV unter Branchendurchschnitt wirkt Deckers Outdoor auf den ersten Blick günstig bewertet. Doch die Börse scheint zu sagen: Die aktuellen Herausforderungen wiegen schwerer als die unbestreitbaren Markenerfolge.

Die entscheidende Frage bleibt: Handelt es sich hier um eine temporäre Überreaktion – oder sieht der Markt Probleme, die in den aktuellen Quartalszahlen noch nicht sichtbar wurden? Für Anleger wird es darauf ankommen, ob HOKA und UGG ihren Wachstumskurs auch in stürmischen Zeiten halten können.