Während der nordamerikanische Absatzmarkt für schwere Lkw einbricht, treibt Daimler Truck gleichzeitig seine Zukunftstechnologien voran. Kann der Nutzfahrzeughersteller diese Zwickmühle meistern – oder droht ein längerer Abschwung?

Der Konzern steckt in einer klassischen Sandwich-Position: Das operative Tagesgeschäft leidet unter einem massiven Nachfrageeinbruch in den USA, während gleichzeitig Milliarden in die Transformation zu emissionsfreien Antrieben fließen müssen. Gestern schloss die Aktie bei 38,18 Euro und zeigt damit in der Wochenbetrachtung ein Minus von 5,5 Prozent.

Nordamerika: Das Sorgenkind wird zum Problemfall

Der einstige Cashcow mutiert zum Kostentreiber. Im zweiten Quartal brach der Absatz in Nordamerika um dramatische 20 Prozent ein – von ehemals stabilen 48.000 auf nur noch 38.580 Fahrzeuge. Diese Entwicklung zwingt das Management zur Korrektur der Jahresprognose für den wichtigen US-Markt.

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Die Konsequenz: Die Erwartungen für den gesamten Konzern wurden nach unten angepasst. Nur durch strikte Kostenkontrolle gelang es, die operative Marge bei respektablen 9,3 Prozent zu stabilisieren. Doch wie lange kann das funktionieren, wenn die Umsatzbasis schrumpft?

Partnerschaften als Rettungsanker?

Als Reaktion auf die Krise setzt Daimler Truck auf strategische Allianzen. Gleich mehrere Projekte laufen parallel:

  • Torc Robotics: Die Suche nach einem Partner für die autonome Tochtergesellschaft könnte frisches Kapital und Expertise bringen
  • Asien-Allianz: Mit Toyota, Mitsubishi Fuso und Hino Motors entsteht bis April 2026 eine neue börsennotierte Holding
  • Militärkooperation: Die Partnerschaft mit Arquus erschließt neue Märkte im Verteidigungssektor

Doch können diese langfristigen Projekte die akuten operativen Probleme überdecken? Die nächsten Quartalszahlen am 7. November werden hier erste Antworten liefern.

Wasserstoff: Lichtblick oder Ablenkungsmanöver?

Während die aktuelle Geschäftsentwicklung düster aussieht, gibt es in der Zukunftsplanung durchaus positive Signale. Entgegen anderslautender Berichte läuft das Wasserstoff-Programm planmäßig:

  • Fünf Prototypen des GenH2-Lkw absolvierten bereits über 225.000 Testkilometer
  • Die Reichweite von über 1.000 Kilometern pro Tankfüllung wurde praktisch bewiesen
  • Ab Ende 2026 startet die Kleinserie mit 100 Fahrzeugen

Die Frage ist nur: Reicht das aus, um die aktuellen Marktherausforderungen zu kompensieren? Mit einem Abstand von fast 14 Prozent zum 52-Wochen-Hoch zeigt der Kurs deutlich, dass die Anleger skeptisch bleiben.

Daimler Truck spielt ein komplexes Spiel zwischen kurzfristigem Krisenmanagement und langfristiger Transformation. Die November-Zahlen werden zeigen, ob dieser Balanceakt gelingt – oder ob der Abschwung in Nordamerika die Zukunftsinvestitionen zu ersticken droht.

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