Daimler Truck Aktie: Wasserstoff-Gambit!
Während die Konkurrenz auf reine Batterie-Lösungen setzt, geht Daimler Truck aufs Ganze: CEO Karin Rådström verteidigt die umstrittene Wasserstoff-Strategie – und kündigt für Ende 2026 die Auslieferung der ersten 100 GenH2-Trucks an. Gleichzeitig revolutioniert das Ladeinfrastruktur-Joint Venture Milence sein Preismodell, um E-Lkw endlich rentabel zu machen. Bleibt die Frage: Brillanter Schachzug oder gefährliche Wette auf eine Technologie ohne Infrastruktur?
Europa braucht Wasserstoff-Importe
Rådström argumentiert mit klaren Worten: Europa werde auch künftig auf Energieimporte angewiesen bleiben. Flüssiger Wasserstoff aus Nordafrika oder dem Nahen Osten sei daher die effizientere Lösung – besonders für den Schwerlastverkehr. "Es ist besser, diesen direkt als Kraftstoff zu nutzen, als daraus wieder Strom zu erzeugen", so die Konzernchefin auf der europäischen Wasserstoff-Woche.
Die Ansage kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Wettbewerber wie Traton haben ihren Fokus zuletzt deutlich auf reine Batterie-Lösungen verlagert. Daimler Truck dagegen hält stur an der "Dual-Track"-Strategie fest – batterieelektrische Antriebe (BEV) für mittlere Distanzen, Brennstoffzellen (FCEV) für die Langstrecke.
Doch die Hürden sind massiv:
- Nur rund 265 Wasserstoff-Tankstellen existierten 2024 in ganz Europa
- Die Infrastruktur hinkt der Technologie Jahre hinterher
- Kritiker bemängeln die fehlenden regulatorischen Rahmenbedingungen
- Der Import "grüner Moleküle" erfordert politische Weichenstellungen
Rådströms Vorstoß ist daher auch ein Appell an Brüssel: Ohne beschleunigte H2-Infrastruktur bleibt selbst die beste Technologie Makulatur.
Milence macht E-Lkw attraktiver
Auf der Fachmesse Solutrans 2025 in Lyon setzt das Joint Venture Milence – eine Kooperation von Daimler Truck, Traton und Volvo – einen wichtigen Kontrapunkt. Ab Januar 2026 fallen die starren Einheitspreise für das Laden von E-Lkw. Stattdessen kommen marktspezifische Tarife zum Einsatz.
In Südeuropa liegt der neue Basispreis bei 0,339 Euro pro Kilowattstunde (exkl. MwSt.). Marktbeobachter werten den Schritt als "Befreiungsschlag", um die schleppende Adaption des eActros 600 bei kostenbewussten Spediteuren zu beschleunigen. Denn die "Total Cost of Ownership" entscheidet in der Logistikbranche über Erfolg oder Misserfolg.
Die neue Tarifstruktur könnte die Margen-Sorgen im E-Segment zumindest in Europa lindern. Während Daimler Truck in Nordamerika zuletzt unter zyklischer Marktschwäche und Zoll-Unsicherheiten litt, zeigt sich das Management für die technologische Transformation in Europa kämpferisch.
Chart ringt mit der 50-Tage-Linie
Die Aktie testete bereits am Freitag im späten Handel den Bereich um 35,60 Euro und notiert damit in Schlagdistanz zur wichtigen 50-Tage-Linie. Ein nachhaltiger Ausbruch über die Widerstandszone bei 35,80 Euro könnte weiteres Aufwärtspotenzial freisetzen.
Analysten wie Jefferies und RBC haben ihre Kursziele im Bereich von bis zu 50 Euro bestätigt – knüpfen dies jedoch an eine Erholung des US-Marktes im Jahr 2026. Die neuen Milence-Tarife könnten nun die nötige Unterstützung aus Europa liefern. Ob die Wasserstoff-Wette aufgeht, entscheidet sich aber erst in den kommenden Jahren.
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