Was für eine Nachricht am Dienstagabend, dem 13. Mai 2025, aus Leinfelden-Echterdingen! Gerade noch schien Daimler Truck nach einem starken ersten Quartal auf Kurs, doch dann die kalte Dusche: Der Nutzfahrzeugriese muss seine Ziele für das Gesamtjahr teilweise deutlich kappen. Wie konnte es zu dieser überraschenden Wende kommen?

Nordamerika als Bremsklotz?

Der Hauptgrund für die gekappte Prognose liegt im wichtigsten und profitabelsten Markt: Nordamerika. Hier sieht das Management um Chefin Karin Radström dunklere Wolken aufziehen. Die Nachfrageunsicherheit, gepaart mit Unwägbarkeiten rund um US-Zölle, zwingt zu einer Neubewertung. Konkret rechnet Daimler Truck nun für schwere Lkw der Klasse 8 in Nordamerika nur noch mit einem Marktvolumen von 260.000 bis 290.000 Einheiten, nachdem zuvor 280.000 bis 320.000 erwartet wurden. Das drückt natürlich auf den eigenen Absatz, der nun bei 155.000 bis 175.000 Einheiten gesehen wird, statt der bisherigen 180.000 bis 200.000.

Diese Entwicklung hat spürbare Folgen für den gesamten Konzern. Der Umsatz im Industriegeschäft soll 2025 nur noch 48 bis 51 Milliarden Euro erreichen; geplant waren 52 bis 54 Milliarden. Noch deutlicher wird der Einschnitt beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT): Hier erwartet man nun nur noch eine Entwicklung zwischen minus fünf und plus fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zuvor stand ein optimistisches Plus von fünf bis 15 Prozent im Raum. Auch der Konzernabsatz dürfte mit 430.000 bis 460.000 Einheiten niedriger ausfallen als die zuvor prognostizierten 460.000 bis 480.000 Fahrzeuge. Nachbörslich gab die Aktie bereits nach.

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Lichtblicke trotz Dämpfer?

Doch ist jetzt alles düster? Nicht ganz. Bemerkenswert ist, dass Daimler Truck trotz der reduzierten Absatzvolumina in Nordamerika weiterhin eine starke Profitabilität zwischen 11 und 13 Prozent für dieses Segment erwartet. Das Management spricht hier von einer "starken Widerstandsfähigkeit". Auch die bereinigte Umsatzrendite im Industriegeschäft soll konzernweit stabil zwischen 8 und 10 Prozent liegen. Das erste Quartal 2025 verlief zudem operativ stark: Das bereinigte Konzern-EBIT lag mit 1,164 Milliarden Euro über den Konsenserwartungen von 1,027 Milliarden Euro, und auch die bereinigte Umsatzrendite im Industriegeschäft übertraf mit 9,6 Prozent die Schätzungen (8,5 Prozent). Besonders Trucks North America glänzte im ersten Jahresviertel mit einem bereinigten EBIT von 778 Millionen Euro (Konsens: 651 Millionen Euro) und einer Marge von 14,4 Prozent.

Allerdings musste auch der Ausblick für die Finanzdienstleistungssparte Financial Services aufgrund höher erwarteter Risikokosten nach unten korrigiert werden; hier wird nun eine bereinigte Eigenkapitalrendite von 6 bis 8 Prozent statt 8 bis 10 Prozent erwartet. Die Prognosen für alle anderen Segmente bleiben hingegen unverändert. Die Unsicherheit über die weitere makroökonomische und geopolitische Entwicklung, einschließlich der Rahmenbedingungen des USMCA-Handelsabkommens und potenzieller Auswirkungen aus dem China-Geschäft, schwebt jedoch weiter über dem Konzern. Es dürfte also spannend bleiben.

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