Die Aktie von D-Wave Quantum sorgt für Diskussionen. Nach einem Kursanstieg von mehr als 500 % innerhalb eines Jahres rücken massive Insiderverkäufe, eine ambitionierte Bewertung und zunehmender Wettbewerb in den Fokus. Im Kern steht die Frage, ob die aktuelle Kursrally fundamental getragen ist oder vor allem von Erwartungen lebt.

Insiderverkäufe in dreistelliger Millionenhöhe

Neue SEC-Meldungen (Form 4) zeigen ein deutliches Bild: In den vergangenen fünf Jahren bis Anfang Dezember haben Insider bei D-Wave netto rund 264,2 Mio. US-Dollar an Aktien verkauft. Damit liegt das Unternehmen im Quantum-Sektor bei den Insiderverkäufen nur hinter IonQ.

Überblick über die Netto-Insiderverkäufe im Quantum-Umfeld:

  • IonQ: 574,2 Mio. US-Dollar
  • D-Wave Quantum: 264,2 Mio. US-Dollar
  • Rigetti Computing: 54,1 Mio. US-Dollar
  • Quantum Computing Inc.: 33,2 Mio. US-Dollar

Demgegenüber stehen bei D-Wave im gleichen Zeitraum nur rund 309.000 US-Dollar an Insiderkäufen. Das Ungleichgewicht zwischen Verkäufen und Käufen ist damit deutlich ausgeprägt.

Charttechnik: Bull-Flag-Setup im Fokus

Parallel zu den Insideraktivitäten zeigt das Chartbild von D-Wave eine technisch konstruktive Formation. Nach einem Anstieg von 22 % Anfang Dezember und einer Erholung von den November-Tiefs hat sich eine enge Bull-Flag-Struktur mit ansteigender Unterstützungslinie herausgebildet.

Wichtige Marken im Überblick:

  • Möglicher Ausbruchspunkt: 28,70 US-Dollar (Schlusskurs darüber bei erhöhtem Volumen würde den Aufwärtstrend bestätigen)
  • Aktuelle Unterstützung: 27 US-Dollar (ein Bruch dieser Marke würde das bullishe Setup in Frage stellen)

Die technische Ausgangslage bleibt damit positiv, ist aber klar an diese Niveaus gekoppelt.

Neue Government-Einheit ohne direkte Vertragsmeldungen

Der Kurssprung Anfang Dezember fiel zeitlich zusammen mit der Ankündigung einer neuen, auf Regierungs- und Behördenkunden ausgerichteten Geschäftseinheit in den USA. Ziel ist es, die Nutzung von Quantenlösungen im US-Bundesbereich zu erhöhen, einschließlich potenzieller Anwendungen im Verteidigungssektor.

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D-Wave verwies in diesem Zusammenhang auf die Installation seines Advantage2-Systems am Standort von Davidson Technologies in Alabama. Konkrete neue Verträge wurden jedoch nicht gemeldet; es handelt sich primär um eine strategische Neupositionierung. Der Markt reagierte dennoch sehr positiv – befeuert auch durch Spekulationen über mögliche Investitionen einer Trump-Administration in Quanteninfrastruktur.

Bewertung nach 500-%-Rally

Mit dem Kurssprung der vergangenen zwölf Monate ist die Bewertung stark gestiegen. Die Aktie von D-Wave Quantum notiert aktuell bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 14,8. Zum Vergleich:

  • US-Software-Sektor (Durchschnitt): 3,4
  • Quantum-Peer-Group (Durchschnitt): 8,2

Die Marktkapitalisierung liegt bei rund 10 Mrd. US-Dollar, während der Umsatz der letzten zwölf Monate bei lediglich etwa 24 Mio. US-Dollar liegt. Daraus ergibt sich ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von über 340.

Selbst unter der Annahme eines Umsatzwachstums von 100 % pro Jahr bis 2028 bliebe die Bewertung im historischen Vergleich sehr ambitioniert.

Analysteneinschätzungen und Kursziele

Auf der Analystenseite kommen gemischte Signale. Evercore ISI hat die Coverage von D-Wave Anfang Dezember mit einem „Outperform“-Rating und einem Kursziel von 44 US-Dollar gestartet, was deutlich über dem aktuellen Kursniveau um 28 US-Dollar liegt. Die Analysten sehen D-Wave als führenden und gut finanzierten Anbieter, der sich einem möglichen Wendepunkt nähert.

Zudem hat Benchmark sein Kursziel von 20 auf 35 US-Dollar angehoben. Gleichzeitig wird im Analystenumfeld darauf hingewiesen, dass die aktuelle Bewertung vor dem Hintergrund der fehlenden Profitabilität kontrovers bleibt.

Wettbewerbsdruck durch Technologiekonzerne

Neben der Bewertung rücken auch die Wettbewerbsbedingungen in den Vordergrund. Die Eintrittsbarrieren im Quantenbereich erscheinen niedriger, als viele Anleger annehmen. Mit Amazons Braket-Service und Microsofts Azure Quantum bieten bereits zwei große Cloud-Plattformen Zugang zu Quantenressourcen.

Zudem arbeiten mehrere Unternehmen aus der „Magnificent Seven“-Gruppe an eigenen Quantenprozessoren. Das könnte den Vorsprung spezialisierter Anbieter wie D-Wave begrenzen, wenn die großen Player ihre Lösungen skalieren.

Der aktuelle Höhenflug des Quantum-Sektors speist sich vor allem aus Erwartungen an staatliche Investitionen und das prognostizierte globale ökonomische Potenzial von 850 Mrd. US-Dollar bis 2040. Für den Blick auf D-Wave Richtung 2026 bleibt damit entscheidend, in welchem Tempo das Unternehmen diese Chancen in wachsende Umsätze und profitables Geschäft umsetzen kann.

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