CureVac Aktie: Knappe Spielräume?
Mit dem Vollzug der Übernahme durch BioNTech geht für CureVac nach 25 Jahren als eigenständiges Unternehmen eine eigenständige Börsenstory zu Ende. Die Transaktion zählt 2025 zu den größten Zusammenschlüssen im deutschen Biotech-Sektor. Was bedeutet das konkret für die verbliebenen Minderheitsaktionäre?
Übernahme durch BioNTech abgeschlossen
Die Annahmefrist des öffentlichen Umtauschangebots endete am 18. Dezember. BioNTech sicherte sich rund 86,75 % der ausstehenden CureVac-Aktien und erreichte damit eine deutliche Kontrollmehrheit.
Der Umtausch erfolgte ausschließlich in Aktien:
- Umtauschverhältnis: 0,05363 BioNTech-Aktien je CureVac-Aktie
- Unternehmensbewertung: rund 1,25 Mrd. US-Dollar
- Ziel: Bündelung zweier deutscher mRNA-Pioniere unter einem Dach
Mit der hohen Andienungsquote änderten sich unmittelbar die Rahmenbedingungen für die Börsennotierung von CureVac.
Indexausschlüsse und Delisting
Seit dem 24. Dezember ist die Aktie aus mehreren Indizes entfernt. Auslöser war der stark gesunkene Streubesitz:
- Der Free Float fiel unter 15 %, automatische Löschregeln griffen
- Der Indexanbieter Solactive strich CureVac aus mehreren Indizes, darunter dem Global Vaccines and Infectious Diseases Index
- An der NASDAQ wurde der Handel ausgesetzt, das formelle Delisting-Verfahren läuft
- Nicht andienende Aktionäre unterliegen bei erhaltenen BioNTech-ADS einem 15%igen niederländischen Quellensteuerabzug auf Dividenden
Damit sind die Handelsperspektiven für die verbliebenen Minderheitsaktionäre deutlich eingeschränkt.
Squeeze-out Anfang 2026
Für die restlichen Aktionäre ist ein zwangsweiser Ausschluss vorgesehen. BioNTech hat offiziell angekündigt, sämtliche verbleibenden Anteile im Rahmen eines Squeeze-outs zu übernehmen.
Der Zeitplan steht:
- Durchführung des Squeeze-outs im Januar 2026
- Übertragung aller restlichen Aktien kraft Gesetzes auf BioNTech
- Endgültiges Delisting von allen Handelsplätzen im Anschluss
CureVac wird damit vollständig in BioNTech aufgehen und von der Börse verschwinden.
Letzte Zahlen: Umsatzeinbruch vor Zusammenschluss
In der letzten eigenständigen Quartalsbilanz zeigte CureVac einen starken Rückgang der Erlöse. Im dritten Quartal 2025 lagen die Einnahmen bei 54,1 Mio. Euro – ein Rückgang um 89 % gegenüber 493,9 Mio. Euro im Vorjahresquartal.
Hauptgrund war der Wegfall eines einmaligen Effekts:
- Im Q3 2024 war eine Einmalzahlung von 480,4 Mio. Euro aus der neuen GSK-Lizenzvereinbarung verbucht worden
- Ohne diesen Sonderertrag fielen die Umsätze 2025 deutlich niedriger aus
Das Ergebnis je Aktie verringerte sich:
- Basis-Gewinn je Aktie: 1,21 Euro (Vorjahr: 1,51 Euro)
- Verwässertes Ergebnis: 1,21 Euro (Vorjahr: 1,50 Euro)
Trotz des massiven Umsatzrückgangs erzielte CureVac im Q3 2025 einen Nettogewinn von 273,2 Mio. Euro. Getrieben wurde dieser vor allem durch Vergleichszahlungen und Lizenzanpassungen:
- 370 Mio. US-Dollar aus einer Vergleichsvereinbarung mit BioNTech, Pfizer und GSK
- 50 Mio. US-Dollar aus der ersten Änderung des GSK-Lizenzvertrags
Zum 30. September lag die Liquidität bei 416,1 Mio. Euro. Diese Mittel hätten den Betrieb rechnerisch bis 2028 finanziert und bildeten damit ein solides Polster während des Übernahmeprozesses.
740-Millionen-Dollar-Patentausgleich
Ein wesentlicher Werttreiber war die Beilegung des Patentstreits rund um COVID-19-Impfstoffe. Im August 2025 einigten sich CureVac und GSK mit Pfizer und BioNTech auf eine globale Lösung zu diversen Impfstoffpatenten.
- Gesamtvolumen des Vergleichs: 740 Mio. US-Dollar
- Schwerpunkt: mRNA-bezogene Patentansprüche im Zusammenhang mit COVID-19-Vakzinen
Die Einigung unterstreicht die Bedeutung des CureVac-Patentportfolios, das nun vollständig in den Besitz von BioNTech übergeht.
Integration in BioNTech-Struktur
Das Produktionswerk in Tübingen wird in das weltweite Fertigungsnetzwerk von BioNTech integriert. Der kombinierte Konzern will sich auf mRNA-Immuntherapien und Impfstoffe der nächsten Generation konzentrieren, mit einem klaren Fokus auf Onkologie.
Die Übernahme führt:
- komplementäre mRNA-Plattformen zusammen,
- bündelt Forschungs- und Entwicklungskapazitäten,
- stärkt die mRNA-Produktionsinfrastruktur bei BioNTech.
Damit markiert das Ende der CureVac-Börsennotierung zugleich den Startschuss für die vollständige Einbindung von Technologie, Patenten und Standorten in die BioNTech-Gruppe, die ab Anfang 2026 ohne Reststreubesitz erfolgt.
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