Die Zeit der CureVac-Aktie an der Börse läuft ab. Nach Jahren im mRNA-Scheinwerferlicht steht nun der geordnete Übergang unter das Dach von BioNTech im Mittelpunkt. Für Anleger geht es dabei weniger um neue Fantasie, sondern um die letzten formalen Schritte eines bereits weitgehend festgezurrten Deals. Was bedeutet das für die verbleibenden Aktionäre?

Ruhiger Handel vor dem Delisting

Gestern schloss die CureVac-Aktie bei 4,32 US-Dollar und bewegt sich damit in einer engen Spanne. Der Kurs liegt rund 10 % unter dem 52-Wochen-Hoch, aber deutlich über dem Tief aus dem Frühjahr – ein Bild der Beruhigung nach den bewegten Monaten rund um das Übernahmeangebot.

Der relativ stabile Kursverlauf spiegelt wider, dass der Markt die Konditionen der Übernahme durch BioNTech weitgehend eingepreist hat. Nennenswerte Schwankungen bleiben aus, weil die große Spekulation um das Angebot inzwischen vorbei ist. Das Handelsvolumen hat sich normalisiert – ein Hinweis darauf, dass die meisten größeren Investoren ihre Positionen bereits im Zuge der Angebotsfrist angepasst oder geschlossen haben.

BioNTech hatte am 18. Dezember den erfolgreichen Abschluss seines Umtauschangebots gemeldet und sich rund 86,75 % der ausstehenden CureVac-Aktien gesichert. Die maßgebliche Annahmeschwelle wurde damit klar überschritten, die Transaktion ist faktisch in der Umsetzungsphase. Die ruhige Kursentwicklung unterstreicht die hohe Erwartungssicherheit, dass der Deal wie geplant zu Ende geführt wird.

Squeeze-out und letzte Ausstiegschance

Im nächsten Schritt treibt BioNTech die Neuordnung nach dem Angebot voran. Kernpunkt ist ein sogenannter Squeeze-out: Die verbliebenen Minderheitsaktionäre sollen zwangsweise abgefunden werden, sobald die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Dieser Vorgang ist für Januar 2026 vorgesehen.

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Für die restlichen Aktionäre bedeutet das:

  • Das aktuelle Kursniveau stellt praktisch das letzte Marktfenster zum freiwilligen Ausstieg dar.
  • Die weitere Kursentwicklung ist nach oben durch die Deal-Struktur begrenzt, da die Übernahmekonditionen den Rahmen vorgeben.
  • Kurzfristige Fantasie ist gering, solange sich an den vertraglichen Parametern nichts ändert.

Mit dem Abschluss des Squeeze-out wird CureVac von der Nasdaq und weiteren Börsen verschwinden. Die Aktie verliert dann ihren Status als eigenständig handelbares Papier, die wirtschaftliche Perspektive geht vollständig in BioNTech auf.

Strategische Einordnung des Deals

Mit der Übernahme von CureVac bündelt BioNTech zentrale mRNA-Kompetenzen in Deutschland. Beide Unternehmen gehörten zu den frühen Pionieren dieser Technologie und standen zeitweise in direktem Wettbewerb, insbesondere beim Rennen um COVID-19-Impfstoffe.

CureVac hatte in den Jahren 2024 und 2025 tiefgreifende Einschnitte vorgenommen: Restrukturierungen, Personalabbau und Anpassungen des Projektportfolios sollten die Kostenbasis verschlanken und die Pipeline fokussieren. Für das Gesamtjahr 2024 meldete das Unternehmen ein Netto-Finanzergebnis von 13,2 Mio. Euro, das maßgeblich von Sondereffekten und Lizenzvereinbarungen geprägt war – darunter eine Vorauszahlung von 400 Mio. Euro durch GSK.

Trotz dieser Zuflüsse blieb die Herausforderung, die kostspieligen späten klinischen Phasen zu stemmen. Die Entwicklung von mRNA-Therapien und -Impfstoffen im Spätstadium erfordert hohe Summen, lange Zeiträume und robuste Finanzierung. Vor diesem Hintergrund wurde ein starker Partner nahezu zur Notwendigkeit. Die Eingliederung in BioNTechs Konzernstruktur ermöglicht nun, CureVacs Technologie – insbesondere im Bereich mRNA-Design und Produktion – in eine deutlich breiter finanzierte Pipeline für Onkologie und Infektionskrankheiten zu integrieren.

Konkreter Ausblick bis 2026

Die Eigenständigkeit von CureVac endet schrittweise. Bis zum geplanten Delisting im Januar 2026 ist mit weiter abnehmender Liquidität im Handel zu rechnen, da immer weniger Marktteilnehmer aktiv in der Aktie agieren. Neue Quartalszahlen, Investorenpräsentationen oder strategische Updates als eigenständiges Unternehmen sind nicht mehr zu erwarten.

Der Fokus liegt nun auf der technischen Abarbeitung des Zusammenschlusses: Umsetzung des Squeeze-out, formelle Beendigung der Börsennotierung und anschließende Überführung der Vermögenswerte in die Strukturen von BioNTech. Für CureVac endet damit die Zeit als eigenständige Börsengesellschaft – die mRNA-Technologie des Unternehmens dürfte künftig vor allem in BioNTechs Produktkandidaten sichtbar werden.

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