Ein Milliarden-Deal hängt am seidenen Faden, während gleichzeitig ein Produktionsausfall den Chemiemarkt erschüttert. Bei Covestro verdichten sich die Ereignisse zu einem dramatischen Finale: Am 2. Dezember entscheidet die EU-Kommission über die 14,7-Milliarden-Euro-Übernahme durch den arabischen Ölriesen ADNOC. Doch das ist nicht die einzige Baustelle, die Anleger nervös macht.

Übernahme-Poker: ADNOC kämpft um Zeit

Die Abu Dhabi National Oil Company arbeitet fieberhaft daran, die Bedenken der EU-Wettbewerbshüter auszuräumen. Der staatliche Ölkonzern sieht sich mit der Foreign Subsidies Regulation konfrontiert – einem regulatorischen Instrument, das unfaire Wettbewerbsvorteile durch Drittstaaten-Subventionen verhindern soll.

Die Fakten auf einen Blick:
- Übernahmeangebot: 62 Euro je Aktie (14,7 Milliarden Euro Gesamtvolumen)
- EU-Entscheidung: 2. Dezember 2025
- Regulatorische Hürde: Foreign Subsidies Regulation
- Kompromissbereitschaft: ADNOC arbeitet an Zugeständnissen

Die monatelange Hängepartie hinterlässt bereits Spuren: Die Aktie notiert deutlich unter ihrem Jahreshoch und büßte allein im vergangenen Monat rund 9 Prozent ein.

Produktionsstopp schockt Chemiebranche

Während die Übernahmeschlacht tobt, sorgt eine operative Störung für zusätzliche Turbulenzen. In Dormagen steht eine entscheidende Anlage still – mit drastischen Folgen für den europäischen Chemiemarkt.

Der Ausfall betrifft Toluylen-Diisocyanat (TDI), einen zentralen Grundstoff für Polyurethan-Schaumstoffe. Das Ergebnis ist dramatisch: Die Preise schnellten um fast 1.000 Euro pro Tonne nach oben. Branchenexperten sprechen von einem "brutalen Willen zur Margenrestauration" bei den Erzeugern.

Timing könnte nicht brisanter sein

Die operative Störung trifft Covestro in der denkbar ungünstigsten Phase. Erst im Juli musste das Unternehmen seine Jahresprognose kappen – ein Eingeständnis der konjunkturellen Schwäche. Vor diesem Hintergrund wirkt das ADNOC-Angebot wie ein Rettungsanker in stürmischen Zeiten.

Doch die Situation ist zwiespältig: Einerseits könnten die drastisch gestiegenen TDI-Preise die Margen stützen. Andererseits birgt ein längerer Produktionsausfall Risiken für Kundenbeziehungen und Lieferketten – zusätzlicher Ballast in einer ohnehin angespannten Lage.

Zwei Termine entscheiden alles

Die nächsten Wochen werden zur Zerreißprobe für Anleger. Am 30. Oktober stehen die Q3-Zahlen an – ein wichtiger Gradmesser für die operative Widerstandsfähigkeit des Konzerns. Der alles entscheidende Tag ist jedoch der 2. Dezember: Dann fällt die EU-Kommission ihr Urteil über die Milliarden-Transaktion.

Ein positives Votum könnte der Aktie erheblichen Auftrieb verleihen und den Weg für eine strategische Neuausrichtung ebnen. Eine Ablehnung hingegen würde Covestro vor große strategische Herausforderungen stellen – und Anleger vor die Frage: Was kommt nach Plan A?

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