Der Chemiekonzern Covestro steht vor dem Kollaps einer der größten Übernahmen des Jahres. Was als strategischer Coup geplant war, entwickelt sich zum regulatorischen Albtraum: ADNOC, der staatliche Ölriese aus Abu Dhabi, schießt scharf gegen die EU-Kommission – und stellt die 14,7-Milliarden-Euro-Übernahme erstmals offen in Frage. Können die Aktionäre noch auf den Deal hoffen, oder bricht jetzt alles zusammen?

Offener Krieg zwischen ADNOC und Brüssel

Die Fronten sind verhärtet wie nie zuvor. Am 4. September warf ADNOC der EU-Kommission vor, mit "unverhältnismäßig und invasiven" Informationsanforderungen die Übernahme zu sabotieren. Ein Sprecher des internationalen Investmentarms XRG ließ durchblicken: Die Forderungen der Kommission seien "weit über das hinausgegangen, was angemessen oder relevant für diese Transaktion ist."

Noch brisanter: Erstmals warnte der Konzern explizit, dass die Fortsetzung dieses Ansatzes "ernsthafte Fragen über die Durchführbarkeit dieser Investition" aufwerfe. Eine kaum verhüllte Drohung mit dem Ausstieg aus dem Deal.

EU setzt Untersuchung auf Eis

Die Europäische Kommission reagierte umgehend: Am 3. September wurde die Subventionsuntersuchung vorübergehend ausgesetzt – ADNOC liefert schlichtweg nicht die geforderten Informationen. Die ursprünglich für den 2. Dezember geplante Entscheidung? Verschoben auf unbestimmte Zeit.

Im Fokus der EU-Ermittler stehen:
- Unbegrenzte staatliche Garantien für ADNOC
- Zugesagte Kapitalerhöhungen in Covestro
- Weitere Unterstützungsmaßnahmen der Vereinigten Arabischen Emirate

Covestro kämpft an zwei Fronten

Während das Übernahme-Theater eskaliert, verschlechtert sich die operative Lage des Polymerkonzerns dramatisch. Nach der zweiten Prognosesenkung im Juli rechnet Covestro nur noch mit einem EBITDA zwischen 700 Millionen und 1,1 Milliarden Euro – ein klares Zeichen für die anhaltend schwache globale Nachfrage.

Die Q2-Zahlen unterstrichen die Misere: Mit einem Umsatzrückgang von 8,4 Prozent auf 3,38 Milliarden Euro verfehlte das Unternehmen die Analystenschätzungen deutlich. Preisdruck durch US-Handelspolitik und Überangebot aus Asien setzen dem Konzern zusätzlich zu.

Kann der Deal noch gerettet werden?

Der ursprünglich im Oktober 2024 vereinbarte Mega-Deal sollte ADNOC den Weg in die Chemiebranche ebnen und mehr Wert aus Kohlenwasserstoffen extrahieren. Doch unter den neuen Foreign Subsidies Regulation-Regeln der EU von 2023 hat sich das regulatorische Klima für staatlich unterstützte Übernahmen drastisch verschärft.

Das Paradox: Während die USA unter ihrer America First Investment Policy aktiv um ausländisches Kapital werben, setzt Brüssel auf Abschreckung durch bürokratische Hürden.

Die Covestro-Aktie reflektiert diese Unsicherheit bereits – gefangen zwischen schwacher operativer Entwicklung und dem ungewissen Ausgang der Übernahme-Saga. Für Anleger bleibt die bange Frage: Wird aus dem erhofften Befreiungsschlag am Ende doch nur eine weitere Enttäuschung?

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