Die Commerzbank meldet kurz vor Jahresende gleich zwei relevante Entwicklungen: einen neuen Kredit für energetische Sanierungen und eine angepasste Stimmrechtsbeteiligung von BlackRock. Beides spielt in ein Umfeld, in dem die Aktie nach einer Kursverdopplung weiter nahe am Jahreshoch notiert und die Übernahmespekulation um UniCredit den Hintergrund bestimmt. Wie fügen sich diese Bausteine in das Gesamtbild ein?

  • Neuer „Sanierungskredit“ zielt auf energetische Gebäudesanierungen
  • BlackRock reduziert Stimmrechtsanteil leicht auf rund 5,78 %
  • Aktienrückkauf über rund 1 Mrd. Euro kürzlich abgeschlossen
  • Jahresperformance der Aktie bei über +125 %, Kurs nahe 52‑Wochen-Hoch
  • UniCredit bleibt knapp unter 30 % beteiligt, Übernahmethema präsent

Neuer Sanierungskredit als strategische Ergänzung

Heute Morgen hat die Bank den Start eines neuen „Sanierungskredits“ bekannt gegeben. Das Produkt adressiert den Markt für energetische Gebäudesanierungen in Deutschland, der durch strengere EU-Gebäuderichtlinien und hohe Energiekosten an Bedeutung gewinnt.

Kurzfristig dürfte der Umsatzbeitrag dieses Kredits unter 5 % bleiben. Aus Marktsicht ist die Einführung dennoch bemerkenswert, weil sie als Signal für operative Eigenständigkeit und Zukunftsorientierung gewertet wird. Damit untermauert das Management seine Argumentation, die Bank nicht vorschnell in eine Übernahme laufen zu lassen.

BlackRock justiert Stimmrechte

Am Mittag folgte eine Pflichtmitteilung zur Aktionärsstruktur. BlackRock hält nun direkt und indirekt rund 5,78 % der Stimmrechte, nach zuvor 5,96 %. Solche Anpassungen zum Jahresende gelten im Rahmen von Portfolioanpassungen oder ETF-Neugewichtungen als üblich.

Trotz des leichten Rückgangs bleibt BlackRock ein wichtiger Akteur im Aktionariat. Neben dem Bund und UniCredit zählt der Vermögensverwalter zu den entscheidenden Stimmen in einem möglichen Übernahmeszenario. Der Rückgang fällt moderat aus und deutet nicht auf einen abrupten Ausstieg institutioneller Investoren hin.

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Aktienrückkauf und Kursentwicklung

Die heutigen Meldungen treffen auf eine bereits veränderte Kapitalstruktur. Erst am 17. Dezember hat die Bank ein Aktienrückkaufprogramm über etwa 1 Milliarde Euro abgeschlossen. Insgesamt wurden rund 30,97 Millionen eigene Aktien erworben.

Durch die geringere Aktienanzahl steigt der Gewinn je Aktie rechnerisch. Gleichzeitig verschiebt sich die Stimmrechtsverteilung: Der relative Anteil von UniCredit wird beeinflusst, ohne dass die Italiener zusätzliche Stücke gekauft haben. Dieser Effekt passt zur strategischen Linie, die eigene Verhandlungsposition in einem möglichen Übernahmeprozess zu stärken.

Im Handel notiert der Titel heute mit einem leichten Plus von rund 0,3 % um etwa 35,80 Euro und damit nur knapp unter dem 52‑Wochen-Hoch. Seit Jahresbeginn liegt die Performance bei über 125 %, womit die Aktie zu den stärksten Werten im DAX zählt und Wettbewerber deutlich hinter sich gelassen hat. Die Bewertung wirkt ambitioniert, enthält aber klar einen Aufschlag für die anhaltende Übernahmefantasie.

Das aktualisierte Engagement von BlackRock zeigt zugleich, dass große Adressen trotz des hohen Kursniveaus investiert bleiben und keine großvolumigen Verkäufe zum Jahresende vornehmen.

Ausblick und wichtige Marken

Für die letzten Handelstage des Jahres wird mit abnehmenden Umsätzen gerechnet, solange aus Mailand keine neue Ad-hoc-Meldung von UniCredit kommt. Fundamentale Impulse erwartet der Markt von den vorläufigen Zahlen zum vierten Quartal, die im Februar 2026 anstehen.

Charttechnisch liegt im Bereich um 35,50 Euro eine kurzfristige Unterstützung. Ein Anstieg über das aktuelle 52‑Wochen-Hoch im Bereich von etwa 36,00 bis 36,50 Euro könnte im neuen Jahr zusätzlichen Schwung bringen. Gleichzeitig bleibt die annualisierte Volatilität von rund 54 % ein Hinweis auf deutliche Kursschwankungen, die die Entwicklung auch 2026 prägen dürften.

Im Kern zeigt sich: Die Bank nutzt den vergleichsweise ruhigen Handelstag für operative Akzente, während die entscheidenden Treiber – Übernahmeperspektive und Kapitalrückführung an die Aktionäre – das Bild weiterhin bestimmen.

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