Mitten im Abwehrkampf gegen die Übernahmeambitionen der UniCredit erhält die Commerzbank wertvolle Schützenhilfe von prominenter Stelle. Die Ratingagentur S&P Global hebt den Ausblick an und stärkt damit CEO Bettina Orlopp den Rücken. Für die Verfechter der Eigenständigkeit ist das ein gewichtiges Argument, während der italienische Angreifer unter Zugzwang gerät.

  • Rating-Upgrade: S&P hebt Ausblick auf „positiv" an
  • Strategie-Bestätigung: Ziele der „Momentum"-Agenda greifbar
  • Abwehrschlacht: Eigenständigkeit gewinnt an Glaubwürdigkeit

Rückenwind für den Alleingang

Die Anhebung des Ausblicks von „stabil" auf „positiv" durch S&P Global kommt für die Commerzbank zum idealen Zeitpunkt. Die Agentur bestätigt nicht nur die Bonitätsnoten „A/A-1", sondern validiert explizit die Fortschritte bei der Umsetzung der Strategie „Momentum". S&P begründet diesen Optimismus mit konkreten operativen Erfolgen: Die Eigenkapitalrendite (RoTE) erreichte in den ersten neun Monaten 2025 solide 10,0 Prozent.

Gleichzeitig hellt sich die Ertragslage auf. Die Prognose für den Nettozinsertrag 2025 wurde um 200 Millionen auf rund 8,2 Milliarden Euro angehoben, während die Risikovorsorge geringer ausfällt als ursprünglich befürchtet. Diese fundamentale Stärke spiegelt sich auch im Aktienkurs wider, der seit Jahresanfang beeindruckende 123,56 Prozent zugelegt hat und aktuell bei 34,63 Euro notiert.

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Argumente gegen die Übernahme

Diese operative Stärke ist von zentraler Bedeutung im Konflikt mit der UniCredit. Die Italiener halten mittlerweile rund 29 Prozent der Stimmrechte und drängen auf eine Fusion. Das Narrativ von CEO Andrea Orcel, die Commerzbank benötige einen starken Partner zur Wertsteigerung, erhält durch die S&P-Einschätzung jedoch Risse.

Die Ratingagentur traut dem Frankfurter Management zu, die Eigenkapitalrendite bis Ende 2027 eigenständig auf 13 Prozent zu steigern. Das Management selbst visiert bis 2028 sogar 15 Prozent an. Je glaubwürdiger dieser "Standalone-Case" wird, desto teurer oder schwieriger wird eine potenzielle Übernahme für die UniCredit. Aktionäre erhalten durch das Rating-Update die Bestätigung, dass die Bank auch ohne Fusion attraktive Renditen liefern kann.

Altlasten verlieren ihren Schrecken

Ein weiterer Belastungsfaktor löst sich zunehmend auf: Die jahrelangen Rechtsrisiken der polnischen Tochter mBank. Nachdem seit 2018 rund 4,3 Milliarden Euro für Schweizer-Franken-Hypotheken zurückgestellt werden mussten, prognostiziert S&P für die Jahre 2026 und 2027 nur noch Belastungen von etwa 120 Millionen Euro.

Diese Entspannung bei den Altlasten gibt der Bank den nötigen finanziellen Spielraum für ihre ambitionierten Ziele. Mit einem Abstand von nur rund 8 Prozent zum 52-Wochen-Hoch bleibt das technische Bild konstruktiv, solange die operative Entwicklung die hohen Erwartungen weiterhin erfüllt. Die Bestätigung der Eigenständigkeit durch S&P dürfte die Position des Managements in den kommenden Verhandlungsrunden mit der UniCredit spürbar festigen.

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