Bettina Orlopp lässt keine Zweifel aufkommen: Die Commerzbank-Chefin will nichts von einer Übernahme durch die italienische UniCredit wissen. Auf offener Bühne einer Frankfurter Bankenkonferenz erteilte sie den Avancen aus Mailand eine klare Abfuhr – während gleichzeitig eine Analystenstufung zusätzlich auf den Kurs drückte. Doch wie ernst meint es UniCredit wirklich, und kann sich die deutsche Bank dem Druck dauerhaft widersetzen?

Deutliche Worte: "Natürlich mit Nein"

Am Mittwoch sorgte Orlopp für klare Verhältnisse. Auf die direkte Frage, wie sie bei einem Übernahmevotum abstimmen würde, antwortete die Vorstandsvorsitzende ohne zu zögern: "Natürlich mit Nein". Die aktuellen Gespräche mit UniCredit bezeichnete sie als "ganz normale professionelle Investorengespräche, aber mehr auch nicht" – eine deutliche Herabstufung der italienischen Ambitionen.

Diese öffentliche Zurückweisung kommt zu einem brisanten Zeitpunkt: UniCredit hat bereits die EZB-Genehmigung für eine Beteiligung von bis zu 29,9 Prozent erhalten und verfolgt das Ziel, die Commerzbank mit der deutschen HypoVereinsbank zu fusionieren.

Morgan Stanley verstärkt den Druck

Zusätzlichen Gegenwind bekam die Aktie von unerwarteter Seite: Morgan Stanley stufte das Papier von "Overweight" auf "Equal-Weight" herab. Nach der außergewöhnlichen Kursrally – die Aktie hat seit Jahresbeginn über 100 Prozent zugelegt – sehen die Analysten das kurzfristige Potenzial nun als begrenzt an.

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Die wichtigsten Fakten zur aktuellen Lage:
- Commerzbank-Chef lehnt Übernahme kategorisch ab
- UniCredit kann bis zu 29,9% der Anteile erwerben
- Morgan Stanley senkt Rating nach starker Kursentwicklung
- Nächster Quartalsbericht am 6. November erwartet
- Eigenkapitalrendite-Ziel von 15% bis 2028

Showdown steht bevor

Heute richten sich alle Blicke auf UniCredit-Chef Andrea Orcel, der ebenfalls auf der Frankfurter Bankenkonferenz spricht. Wird er auf die Kampfansage seiner deutschen Amtskollegin reagieren? Die Antwort könnte entscheidend für den weiteren Verlauf des Übernahmekampfes sein.

Orlopp setzt unterdessen auf die Eigenständigkeit: Nach dem erfolgreichen Umbau der vergangenen Jahre sieht sie die Bank bestens positioniert, als unabhängiges Institut Wert zu schaffen. Die Priorität liege klar auf dem ambitionierten Renditeziel von 15 Prozent bis 2028.

Für Anleger bleibt die Lage spannend: Einerseits droht ohne Übernahme eine Korrektur nach der starken Kursrally, andererseits könnte ein erfolgreicher Widerstand gegen UniCredit das Management stärken und die operative Entwicklung in den Fokus rücken.

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