Die Commerzbank setzt UniCredit ein Ultimatum. CEO Bettina Orlopp fordert die Italiener in einem Interview mit der Welt am Sonntag auf, endlich Farbe zu bekennen. Man würde ein Angebot prüfen – aber nur, wenn es auch kommt. Bisher fehlt jeder konkrete Schritt von UniCredit.

Die Ausgangslage ist klar: UniCredit hält rund 26 Prozent der Commerzbank-Anteile und könnte über Derivate weitere Beteiligungen aufbauen. Ab 29,3 Prozent wäre ein Pflichtangebot für alle Aktionäre fällig. Doch statt einer offiziellen Offerte gibt es bislang nur normale Investorengespräche ohne privilegierte Informationen.

Klare Ansage aus Frankfurt

Orlopp macht unmissverständlich deutlich, unter welchen Bedingungen eine Transaktion überhaupt diskutabel wäre:

  • Wertschöpfung für alle: Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter müssen profitieren
  • Bewertung zu niedrig: Auf dem aktuellen Kursniveau sieht die Bank keinen Sinn in einer Übernahme
  • Synergien fraglich: Geschäftsüberschneidungen und Integrationsrisiken werden kritisch gesehen
  • Exit-Option: UniCredit könne gehen, wie sie gekommen sei

Die Botschaft ist eindeutig: Wer durch eine Tür gehen will, muss den ersten Schritt machen. Dieser erste Schritt fehlt bislang.

S&P belohnt strategische Fortschritte

Die Ratingagentur S&P Global hat Anfang Dezember den Ausblick für die Commerzbank von "Stabil" auf "Positiv" angehoben. Die Ratings bei A/A-1 wurden bestätigt. Begründung: Die Bank hat ihre Zwischenziele im Rahmen der Strategie "Momentum" übertroffen und erreichte in den ersten neun Monaten 2025 eine Eigenkapitalrendite von 10 Prozent.

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Die Zahlen untermauern Orlopps Argumentation aus einer Position der Stärke. Die Jahresprognose für den Zinsüberschuss wurde auf 8,2 Milliarden Euro angehoben. Bis 2028 sollen 3.900 Stellen abgebaut werden, um die Kostenstruktur weiter zu optimieren.

Aktienrückkauf als Signal

Das laufende Rückkaufprogramm über bis zu eine Milliarde Euro unterstreicht die Standalone-Strategie. In der Woche vom 8. bis 12. Dezember erwarb die Bank über zwei Millionen eigene Aktien. Seit Programmstart Ende September sind bereits knapp 30 Millionen Aktien zurückgekauft worden. Das Programm läuft bis Februar 2026.

Die Bundesregierung, die noch rund 12 Prozent aus der Finanzkrise 2008 hält, hat den Verkauf weiterer Anteile gestoppt. Berlin bezeichnet UniCredits Vorgehen als "unfreundlich" und unterstützt die Unabhängigkeitsstrategie der Commerzbank explizit.

Ambitionierte Ziele für 2028

Die Commerzbank hält an ihren Zielen fest: Eine Eigenkapitalrendite von 15 Prozent und eine Cost-Income-Ratio von 50 Prozent bis 2028. Analysten zeigen sich zunehmend überzeugt von der Eigenständigkeit. UniCredit muss nun entscheiden, ob ein konkretes Angebot folgt – oder ob man die Beteiligung ohne weitere Schritte hält.

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