Die Ernüchterung kam schnell und brutal. Nach monatelanger Euphorie um eine mögliche UniCredit-Übernahme bricht für die Commerzbank-Aktionäre eine neue Realität an: JPMorgan hat als jüngste Großbank die Reißleine gezogen und das Papier von "Overweight" auf "Neutral" herabgestuft. Die Begründung trifft ins Mark - die ambitionierten Ziele bis 2028 seien bereits vollständig eingepreist. Bleibt da noch Luft nach oben?

Die Analysten-Revolte nimmt Fahrt auf

JPMorgan war nur der finale Sargnagel einer bereits seit Wochen schwelenden Revolte. Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley hatten ihre Bewertungen bereits zuvor nach unten korrigiert. Eine derartige Einigkeit unter den Branchenexperten ist selten - und meist ein deutliches Warnsignal.

Besonders perfide: JPMorgan hob paradoxerweise das Kursziel von 30 auf 33 Euro an, stufte aber trotzdem herab. Die Botschaft ist klar - auch wenn die Bank noch Potenzial sieht, ist die Party vorerst vorbei.

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Der Markt reagierte gnadenlos. Am Dienstag zählte die Commerzbank zu den größten DAX-Verlierern mit einem Minus von rund vier Prozent. Die leichte Wochenerholung war damit bereits wieder Geschichte.

Deutsche Bank als neuer Liebling

Wie tief der Fall der Commerzbank ist, zeigt ein besonders brisanter Aspekt: JPMorgan bevorzugt nun ausgerechnet die Deutsche Bank und setzte deren Aktie sogar auf die "Positive Catalyst Watch"-Liste. Ein Schlag ins Gesicht für alle Commerzbank-Optimisten.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

  • Massive Kursrallye seit Jahresbeginn von über 110 Prozent - getrieben durch UniCredit-Übernahmefantasien
  • Serie von Herabstufungen durch führende Investmentbanken beendet den Höhenflug
  • Kursziel-Paradox bei JPMorgan: Höheres Ziel, schlechtere Bewertung
  • Fokusverschiebung auf Deutsche Bank als bevorzugtes Investment

Was kommt nach dem Absturz?

Die Commerzbank-Aktie kämpft nun mit einer völlig veränderten Ausgangslage. Die monatelange Übernahmefantasie, die das Papier auf den höchsten Stand seit 2010 katapultiert hatte, weicht einer nüchternen Fundamentalanalyse.

Der Titel steht bei 32,79 Euro - immer noch weit entfernt vom 52-Wochen-Tief bei 14,26 Euro, aber deutlich unter dem August-Hoch von 37,75 Euro. Die Frage ist nicht mehr, ob UniCredit zuschlägt, sondern ob das Geschäftsmodell der Commerzbank auch ohne Übernahmefantasie trägt.

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