Coca-Cola steht vor einem turbulenten Wochenende. Während das Unternehmen diese Woche planmäßig seinen neuen CEO vorstellte, droht nun ein milliardenschweres Geschäft zu platzen: Der Verkauf der Kaffee-Tochter Costa Coffee könnte scheitern – mit potenziell schmerzhaften Folgen für die Bilanz.

Verhandlungen am Scheideweg

Die Gespräche mit dem Private-Equity-Investor TDR Capital stehen offenbar kurz vor dem Kollaps. Der Knackpunkt: die Bewertung. TDR Capital zeigt sich nicht bereit, den von Coca-Cola geforderten Preis zu zahlen – und das hat einen guten Grund.

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Coca-Cola hatte Costa Coffee 2019 für rund 5 Milliarden US-Dollar übernommen. Nun, sechs Jahre später, liegt der geschätzte Verkaufspreis bei lediglich 2 Milliarden britischen Pfund. Das entspricht einem massiven Wertverlust. Die Kaffee-Kette hat sich im britischen Massenmarkt nie wirklich gegen die Konkurrenz durchsetzen können.

Die entscheidenden Faktoren:

  • Preisdifferenz: TDR Capital will deutlich weniger zahlen als Coca-Cola fordert
  • Notfalltreffen: An diesem Wochenende laufen „Last-Ditch-Talks" – ein letzter Versuch, die Transaktion zu retten
  • Kompromiss-Modell: Im Gespräch ist eine Lösung, bei der Coca-Cola eine Minderheitsbeteiligung behält, um die Bewertungslücke zu schließen

Scheitern die Verhandlungen, bleibt Coca-Cola auf einem kostenintensiven Restrukturierungsprojekt sitzen, das weiterhin die Margen belastet.

Führungswechsel vollzogen

Parallel dazu hat Coca-Cola die Nachfolge an der Konzernspitze offiziell bestätigt. Henrique Braun, derzeit Chief Operating Officer, übernimmt zum 31. März 2026 den CEO-Posten von James Quincey. Quincey wechselt in die Rolle des Executive Chairman.

Bemerkenswert: Coca-Cola betonte ausdrücklich, dass Braun „amerikanischer Staatsbürger, geboren in Kalifornien" sei. Beobachter werten dies als strategische Positionierung im aktuellen politischen Klima der USA – eine Art Vorsorge gegen möglichen regulatorischen Druck.

Montag wird entscheidend

Die Coca-Cola Aktie schloss am Freitag bei 70,52 US-Dollar und liegt damit knapp unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 74,38 US-Dollar. Der Markt hat die Führungskontinuität bereits eingepreist. Was noch fehlt: Klarheit über Costa Coffee.

Gelingt der Verkauf – selbst zu reduzierten Konditionen – kann sich die neue Führung vollständig auf die profitablen Getränkesegmente konzentrieren. Ein Scheitern hingegen würde bedeuten, dass Coca-Cola weiterhin Kapital in ein schwächelndes Asset binden muss. Die Antwort darauf dürfte in den kommenden Handelstagen fallen.

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