Der Spezialchemiekonzern Clariant präsentiert ein gemischtes Bild: Während die Profitabilität zulegt, trübt sich die Umsatzperspektive ein. Die Märkte müssen nun stärkere Margen gegen schwächere Wachstumsaussichten abwägen.

Gewinn vs. Umsatz – ein Widerspruch?

Die Zahlen für das zweite Quartal offenbaren den Kernkonflikt. Das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) von 169 Millionen Franken übertraf die Erwartungen. Doch der Umsatz rutschte um 8 Prozent auf 968 Millionen Franken ab – vor allem wegen des schwächeren US-Dollars. In Lokalwährungen blieb der Absatz stabil.

Für das erste Halbjahr zeigt sich ein ähnliches Muster:

  • Umsatz in Lokalwährungen: +1% auf 1,981 Mrd. Franken
  • In Berichtswährung: -4%
    Doch haben die Märkte die operative Stärke dahinter wirklich erkannt?

Die Margen-Überraschung

Operativ überzeugt Clariant: Die bereinigte EBITDA-Marge kletterte im Quartal auf 17,5% (Vorjahr: 15,5%). Die Geschäftsbereiche Katalysatoren sowie Adsorbentien & Additive glänzten, während Care Chemicals leicht nachgab.

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Dennoch drückten Sondereffekte das Ergebnis:

  • Restrukturierungskosten: 60 Mio. Franken
  • Wertberichtigungen: 30 Mio. Franken
    Der Halbjahresgewinn brach so auf 44 Mio. Franken ein (Vorjahr: 176 Mio.).

Ausblick: Wachstumsbremse mit Ansage

Angesichts der schwachen globalen Nachfrage korrigierte Clariant die Jahresprognose:

  • Umsatzwachstum (Lokalwährungen): nur noch 1-3% (zuvor 3-5%)
  • EBITDA-Marge: Ziel von 17-18% bestätigt

Die bereits realisierten Einsparungen von 12 Mio. Franken stützen die Margen. Doch die Frage bleibt: Setzen sich die operativen Erfolge durch – oder gewinnt die Wachstumsschwäche die Oberhand?

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