Der MediaMarkt- und Saturn-Mutterkonzern wechselt den Besitzer – und zwar deutlich schneller als erwartet. JD.com hat sich bereits die Mehrheit gesichert und verspricht eine strategische Revolution für Europas größten Elektronikhändler. Doch was bedeutet der chinesische Paukenschlag konkret für das angeschlagene Handelsunternehmen?

Die Zahlen der ersten Annahmefrist sprechen eine klare Sprache: 45,5% des Grundkapitals und der Stimmrechte liegen bereits bei JD.com. Zusammen mit dem Anteil von Partner Convergenta kontrolliert der E-Commerce-Riese aus China nun satte 70,9% von Ceconomy. Die Übernahme ist faktisch vollzogen – zu einem Preis von 4,60 Euro je Aktie, was einem satten Premium von 42,6% entspricht.

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Für zögernde Aktionäre läuft noch bis zum 27. November eine zusätzliche Annahmefrist. Danach dürfte die Delisting-Frage auf den Tisch kommen.

Rating-Agenturen wittern Upgrade-Potenzial

Fitch hat Ceconomy weiterhin auf "Rating Watch Positive" belassen und signalisiert eine baldige Aufwertung des aktuellen 'BB'-Ratings. Die Begründung der Analysten:

• JD.coms Finanzstärke mit 160 Milliarden USD Umsatz im Rücken
• Zugang zu hochmoderner Technologie und Logistik-Expertise
• Strategische Unterstützung bei der digitalen Transformation
• Beibehaltung der operativen Eigenständigkeit für mindestens fünf Jahre

Besonders der letzte Punkt dürfte Skeptiker beruhigen. Ceconomy wird nicht einfach geschluckt, sondern soll mit eigener Strategie, Marken und der bestehenden Filialstruktur weitergeführt werden. Die operative Unabhängigkeit ist vertraglich für mindestens fünf Jahre garantiert.

Technologie-Transfer soll Wende bringen

Was genau verspricht sich Ceconomy von der Allianz mit dem chinesischen Tech-Giganten? Die Antwort liegt in den Bereichen, in denen der Düsseldorfer Konzern seit Jahren hinterherhinkt: Logistik, Supply Chain Management und digitale Services. JD.com gilt als Vorreiter in Sachen effizienter Warenwirtschaft und KI-gestützter Kundenbindung.

Die über 1.000 Filialen in Europa könnten so vom Know-how aus Fernost profitieren, ohne ihre lokale Verankerung zu verlieren. Erste Erfolge zeigen sich bereits: Das Servicegeschäft, Online-Marktplatz-Aktivitäten und Lösungsgeschäft entwickeln sich vielversprechend. Die Geschäftsentwicklung übertrifft laut Unternehmensangaben sogar leicht die ursprünglichen Jahresprognosen für 2024/25.

Finanzielle Perspektive: Langsame Erholung

Fitch prognostiziert für 2025 eine EBITDA-Marge von etwa 1,8%, die bis 2028 auf 2,3% steigen könnte. Die Verschuldungsquote soll unter 2x EBITDAR bleiben – eine deutliche Verbesserung gegenüber früheren Perioden. Mit über einer Milliarde Euro Liquidität steht Ceconomy zudem auf solidem finanziellen Fundament.

Der finale Abschluss der Übernahme wird für das erste Halbjahr 2026 erwartet, vorbehaltlich der ausstehenden regulatorischen Genehmigungen. Dann beginnt die eigentliche Bewährungsprobe: Kann die Kombination aus europäischer Marktmacht und chinesischer Digital-Expertise tatsächlich die erhoffte Trendwende einleiten? Die Aktie notiert aktuell bei 4,39 Euro – und hat seit Jahresanfang bereits beeindruckende 66,73% zugelegt.

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