Ceconomy Aktie: Game Over!
Der Countdown läuft. JD.com hat sich durchgesetzt und kontrolliert gemeinsam mit dem Großaktionär Convergenta nun 85,2 Prozent der Ceconomy Aktie. Für Anleger bedeutet das: Der Börsenrückzug ist besiegelt. Doch warum notiert der Titel noch immer deutlich unter dem Übernahmepreis? Und was erwartet die verbliebenen Aktionäre in den kommenden Monaten?
85 Prozent in fester Hand – Delisting beschlossen
Die Zahlen sind eindeutig. Nach Ablauf der Annahmefrist hat der chinesische E-Commerce-Gigant JD.com 59,8 Prozent der Anteile eingesammelt. Zusammen mit Convergenta – dem bisherigen Großaktionär aus der Familie Haniel und Schmidt-Ruthenbeck – hält das Bieterkonsortium nun mehr als vier Fünftel aller Stimmrechte.
Das Delisting ist damit nur noch Formsache. JD.com will die Notierung an den regulierten Märkten beenden. Für die Aktionäre heißt das:
- Kein Handel mehr auf Xetra nach Vollzug
- Massive Einschränkung der Liquidität bereits jetzt spürbar
- Übernahmepreis von 4,60 Euro als Zielmarke
Der Haken? Das Closing verzögert sich noch bis ins erste Halbjahr 2026. Regulatorische Hürden in Brüssel, Madrid, Paris und Wien müssen erst genommen werden.
Der Spread verrät die Wahrheit
Im Xetra-Handel dümpelt die Ceconomy Aktie aktuell um 4,45 Euro – rund 3 bis 4 Prozent unter dem gebotenen Preis von 4,60 Euro. Warum dieser Abschlag?
Der Markt preist Wartezeit und Risiko ein. Bis zur Auszahlung des Übernahmeentgelts können noch Monate vergehen. Die EU-Kommission muss die Transaktion unter dem Aspekt ausländischer Subventionen (FSR) prüfen. Weitere außenwirtschaftsrechtliche Freigaben stehen aus. Das Bundeskartellamt hat zwar bereits im September grünes Licht gegeben, doch die europäischen Behörden lassen sich Zeit.
Hinzu kommt: Das Handelsvolumen ist zusammengebrochen. Mit einem Streubesitz von unter 15 Prozent gibt es schlicht kaum noch handelbare Stücke. Die Aktie wird zunehmend illiquide – ein klassisches Warnsignal für Anleger, die noch auf einen Ausstieg spekulieren.
Squeeze-out? Noch nicht, aber bald möglich
Die spannende Frage für Restaktionäre lautet: Kommt ein Squeeze-out? Aktuell ist die rechtliche Schwelle von 90 oder 95 Prozent (je nach Rechtsform) noch nicht erreicht. Doch mit 85,2 Prozent in festen Händen könnte JD.com durch gezielte Zukäufe schnell nachlegen.
Ein Zwangsabfindung würde die verbliebenen Minderheitsaktionäre endgültig aus dem Spiel nehmen – allerdings erst nach einem aufwendigen gerichtlichen Verfahren. Bis dahin bleibt der Titel im Limbo zwischen Börsennotierung und faktischem Delisting.
Die Eckdaten der Übernahme
- Übernahmepreis: 4,60 Euro je Aktie
- Gesamtvolumen: Rund 2,2 Milliarden Euro
- Kontrolle JD.com/Convergenta: 85,2 Prozent
- Geplanter Vollzug: Erste Jahreshälfte 2026
- Standortgarantie: Fünf Jahre für deutsche Filialen
Strategischer Neustart unter chinesischer Flagge
Was plant JD.com mit MediaMarkt und Saturn? Der chinesische Konzern will seine Technologie- und Logistik-Expertise ins europäische Geschäft einbringen. Der operative Hauptsitz bleibt zwar in Deutschland, doch die strategische Kontrolle wandert nach Peking.
Für Anleger ist die Rechnung simpel: Entweder sie verkaufen jetzt über die Börse – solange noch Restliquidität vorhanden ist – oder sie warten auf die finale Abwicklung Mitte 2026. Ein Upside über 4,60 Euro hinaus ist ausgeschlossen. Der Titel hat seinen Charakter als frei handelbarer SDax-Wert verloren und ist zum reinen Abwicklungsfall mutiert.
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