CATL Aktie: Zwischen Fronten
CATL steht operativ glänzend da, zugleich wächst der politische Gegenwind. Zwischen technologischem Vorsprung, Rekord-Short-Positionen und US-Sanktionen prallen derzeit zwei völlig unterschiedliche Marktgeschichten aufeinander. Im Zentrum steht die Frage, ob die operative Stärke die geopolitischen Risiken ausreichend abfedern kann – oder ob sich die Skepsis der Kapitalmärkte durchsetzt.
Gründer trotzt geopolitischem Druck
Auslöser der aktuellen Diskussion ist eine Mitteilung des CATL-Gründers von gestern Abend. Darin adressiert er die zunehmenden geopolitischen Spannungen direkt und betont, das Unternehmen werde „weiter nach vorn gehen“, trotz verschärfter Gegenwinde.
Hintergrund ist eine Reihe politischer Belastungsfaktoren: Anfang 2025 wurde CATL auf eine Pentagon-Blacklist gesetzt, zudem drohen aus Washington aggressive Strafzölle. Marktbeobachter sprechen in diesem Zusammenhang von einem eingetrübten Sentiment für die Aktie.
Das Management versucht, mit einer klaren Botschaft gegenzuhalten: Die Expansion in andere Regionen – insbesondere Europa und Südostasien – soll die Risiken im US-Geschäft kompensieren. Die Strategie zielt darauf ab, die starke operative Position globaler Batterielieferant zu nutzen, ohne von einem einzelnen Markt abhängig zu sein.
Rekord-Short-Interest in Hongkong
Während das Management Zuversicht signalisiert, positionieren sich viele Anleger deutlich defensiver. Neueren Daten zufolge ist der Leerverkaufsanteil an den in Hongkong gelisteten H-Aktien auf rund 28 % des Freefloats gestiegen – ein historisch hoher Wert.
Parallel dazu notieren die A-Aktien in Shenzhen aktuell nahe der unteren Handelsspanne der vergangenen Wochen. Der Schlusskurs von gestern bei 371,84 CNY liegt nur knapp über dem jüngsten 52-Wochen-Tief, während der Abstand zum Hoch von Anfang Dezember bei gut fünf Prozent liegt – ein Hinweis darauf, dass der Titel zuletzt kaum Anschluss nach oben gefunden hat.
Hinzu kommt: Die Aktie hat sich im laufenden Umfeld schwächer entwickelt als viele Wettbewerber. Der zunehmende Eindruck einer „Kommoditisierung“ im Batteriesektor – also stärkerer Preisdruck und weniger Differenzierung – belastet die Bewertung zusätzlich. Gleichzeitig besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen A- und H-Aktien; die H-Aktien, die lange mit einem Aufschlag gehandelt wurden, geraten nun verstärkt ins Visier der Short-Seller.
Das hohe Short-Interest zeigt klar: Ein großer Teil des Marktes rechnet kurzfristig damit, dass politische Risiken und Margendruck schwerer wiegen als technologische Stärken und Marktanteile.
Vertikale Integration mit Canmax
Trotz der nervösen Marktstimmung setzt CATL seine langfristige Strategie konsequent fort. Jüngster Baustein ist der Abschluss einer weiteren Beteiligung an Canmax Technologies Co., Ltd. Der Konzern hat seinen Anteil um 12,95 Prozentpunkte erhöht.
Mit diesem Schritt stärkt CATL seine vertikale Integration entlang der Lieferkette. Canmax ist ein wichtiger Lieferant von Materialien für Lithium-Batterien, und ein größerer Anteil sichert Zugang zu Schlüsselrohstoffen. In einem Umfeld harter Preiswettbewerbe im Elektroauto-Markt zielt die Beteiligung klar darauf ab, die eigene Kostenbasis zu stabilisieren und Margen zu schützen.
An der Börse sorgt dieser Schritt allerdings bislang kaum für Impulse. Der Fokus vieler Anleger liegt weniger auf operativen Optimierungen, sondern vor allem auf der Frage, wie stark Zölle, Exportauflagen und politische Sanktionen das internationale Wachstum begrenzen könnten.
Wichtige Punkte im Überblick
- Gründer-Statement betont Durchhaltewillen trotz Pentagon-Blacklist und drohender US-Zölle
- Rekordhohes Short-Interest von rund 28 % bei den Hongkong-H-Aktien
- Kurs der A-Aktie nahe am 52-Wochen-Tief, 7-Tage-Performance leicht negativ
- Fortgesetzte vertikale Integration durch zusätzlichen 12,95-%-Anteil an Canmax Technologies
- Bewertungs- und Sentimentdruck durch „China-Risiko“ und Preiskampf im Batteriesektor
Ausblick: Stärke unter Bewertungsdruck
Für Investoren prallen derzeit zwei Narrative aufeinander: Auf der einen Seite steht ein global dominanter Batteriehersteller, der seine Lieferkette absichert und in neue Märkte expandiert. Auf der anderen Seite drücken Blacklist-Einstufung, drohende US-Zölle und der generelle Bewertungsabschlag für chinesische Werte („China Inc.-Discount“) die Stimmung.
Die starke Short-Positionierung schafft ein spannungsgeladenes Setup: Gelingt es CATL, in Europa und Südostasien messbares Wachstum zu zeigen und dadurch das politische Risiko im US-Markt zu relativieren, könnte dies den Druck auf die Leerverkäufer erheblich erhöhen. Sollten hingegen handelspolitische Maßnahmen schneller und schärfer umgesetzt werden als vom Markt erwartet, dürfte sich die aktuell überwiegend negative Sicht in Hongkong weiter verstärken und die Bewertung zusätzlich belasten.
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