Die französische Handelskette Carrefour sorgt mit den Quartalszahlen für Aufsehen. Das Unternehmen übertraf im zweiten Quartal sowohl Umsatz- als auch Gewinnerwartungen und katapultierte die Aktie um über 7 Prozent nach oben. Doch kann dieser Erfolg die strukturellen Herausforderungen überdecken?

Die Kennzahlen sprechen eine klare Sprache: Der vergleichbare Umsatz stieg um 4,4 Prozent und lag damit deutlich über den Analystenschätzungen von 2,7 Prozent. Der Bruttoumsatz erreichte 23,89 Milliarden Euro, während Experten nur 23,50 Milliarden prognostiziert hatten.

Frankreich überrascht positiv

Besonders bemerkenswert entwickelte sich das Heimatland. Die Hypermärkte verzeichneten ein Plus von 0,6 Prozent, die Supermärkte legten um 0,7 Prozent zu. Analysten hatten hingegen Rückgänge von 1,5 beziehungsweise 0,7 Prozent erwartet. Das operative Ergebnis in Frankreich kletterte auf 264 Millionen Euro - zwölf Prozent über den Schätzungen.

Die Rentabilität verbesserte sich spürbar: Der Return on Investment stieg um 20 Prozent, die Marge kletterte um 34 Basispunkte. Allerdings belastet die Integration der übernommenen Cora- und Match-Filialen das Ergebnis um 80 Millionen Euro.

Italien-Verkauf belastet Bilanz

Der geplante Verkauf der italienischen Sparte an die NewPrinces Group für rund eine Milliarde Euro sorgt für gemischte Signale. Einerseits liegt der Preis über den Analystenschätzungen von 870 Millionen Euro. Andererseits verdeutlichen die Zahlen das Ausmaß der Probleme: 67 Millionen Euro Verlust beim operativen Ergebnis und negative 180 Millionen Euro beim freien Cashflow im Vorjahr.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Carrefour?

Die Transaktion führte bereits zu einer Wertberichtigung von 460 Millionen Euro im ersten Halbjahr. Insgesamt beliefen sich die außerordentlichen Belastungen auf 529 Millionen Euro.

Brasilien schwächelt trotz Wachstum

In Lateinamerika präsentiert sich ein uneinheitliches Bild. Brasilien erzielte zwar ein Umsatzplus von 4,4 Prozent, blieb aber unter den Konsenserwartungen von 5,4 Prozent. Das regionale operative Ergebnis von 366 Millionen Euro lag acht Prozent unter den Schätzungen. Argentinien kämpft mit halbierter Profitabilität - der Return on Investment schrumpfte von 51 auf 26 Millionen Euro.

Ausblick bleibt verhalten optimistisch

Trotz der Herausforderungen bestätigte Carrefour die Jahresprognose für ein leichtes Wachstum bei EBITDA, Return on Investment und freiem Cashflow. Die Kosteneinsparungen von 610 Millionen Euro im ersten Halbjahr unterstreichen die Fortschritte beim Sparprogramm - das Jahresziel von 1,2 Milliarden Euro scheint erreichbar.

Mit 274 neuen Convenience-Stores in Frankreich setzt das Unternehmen auf Expansion im kleinflächigen Einzelhandel. Ob diese Strategie ausreicht, um nachhaltig gegen die wachsende Online-Konkurrenz zu bestehen, bleibt jedoch abzuwarten.

Carrefour-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Carrefour-Analyse vom 25. Juli liefert die Antwort:

Die neusten Carrefour-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Carrefour-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 25. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Carrefour: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...