Die SGL Carbon Aktie gerät unter Druck: Während das Unternehmen an seinen Jahreszielen festhält, zwingen Überkapazitäten und Nachfrageschwäche im Carbonfasergeschäft zu drastischen Maßnahmen. Die Schließung des portugiesischen Standorts Lavradio markiert einen schmerzhaften, aber notwendigen Schritt in der Restrukturierung. Doch wie belastbar ist die aktuelle Strategie angesichts des schwierigen Marktumfelds?

Standortschließung als Reaktion auf Marktkrise

Der Carbonfaser-Markt zeigt deutliche Risse: Weltweite Überkapazitäten und ein starker Preisverfall zwingen SGL Carbon zum Handeln. Die Produktion in Lavradio wird eingestellt – eine direkte Folge der gesunkenen Nachfrage nach Faserprodukten.

Wichtige Eckpunkte der aktuellen Situation:

  • Anhaltende Marktschwäche: Geringe Dynamik in den Absatzmärkten belastet das Geschäft
  • Konsequente Restrukturierung: Portugiesischer Standort wird aufgegeben
  • Zielbestätigung trotz allem: Jahresprognosen bleiben unverändert

Führungswechsel kommt zum ungünstigen Zeitpunkt

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Parallel zu den operativen Herausforderungen steht ein Wechsel an der Unternehmensspitze bevor: Vorstandschef Dr. Torsten Derr wird seinen Vertrag Ende Mai nicht verlängern. Die bereits seit März 2024 bekannte Entscheidung sorgt nun für zusätzliche Unsicherheit in einer ohnehin angespannten Phase.

Die Aktie reagierte heute mit einem Minus von 4,7% auf 3,77 Euro und setzt damit ihre jüngste Schwächephase fort. Besonders bemerkenswert: Trotz eines leichten Aufschwungs in den letzten 30 Tagen liegt das Papier noch immer rund 48% unter seinem 52-Wochen-Hoch von 7,50 Euro.

Kann SGL Carbon die Wende schaffen?

Die entschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen zeigen, dass das Management die Probleme erkannt hat. Doch die gleichzeitige Bestätigung der Jahresziele wirft Fragen auf: Passt der optimistische Ausblick noch zur aktuellen Marktrealität? Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob SGL Carbon trotz aller Widrigkeiten Kurs halten kann – oder ob weitere Korrekturen nötig werden.

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