Canopy Growth Aktie: Abstieg beschleunigt!

Der kanadische Cannabis-Pionier Canopy Growth kann den freien Fall nicht stoppen. Nach einer kurzen Euphorie-Phase ist die Aktie erneut unter Druck geraten und notiert mittlerweile erschreckende 70 Prozent unter ihrem Jahreshoch. Was ist da schiefgelaufen – und könnte ausgerechnet die US-Notenbank jetzt zur Rettung eilen?

Spekulation verpufft: Realität holt Anleger ein

Die jüngste Volatilität hat einen klaren Ursprung: Spekulationen über mögliche Regulierungsänderungen in den USA. Berichte, wonach CBD-Behandlungen künftig von US-Gesundheitsprogrammen abgedeckt werden könnten, lösten zunächst eine Rallye im gesamten Cannabis-Sektor aus. Doch diese Hoffnung erwies sich als Strohfeuer.

Am Freitag rutschte die Aktie an der Toronto Stock Exchange um 1,2 Prozent auf 1,64 CAD ab – nahe dem Tagestief. Das Handelsvolumen von rund 436.000 Stücken deutet auf moderate Aktivität hin, während viele Investoren offenbar Gewinne mitnahmen oder sich mangels konkreter Gesetzesinitiativen zurückzogen.

Die nüchterne Wahrheit: Zwischen Spekulation und tatsächlicher regulatorischer Umsetzung klafft eine gewaltige Lücke. Und genau diese Erkenntnis drückt nun auf die Kurse.

Fed-Wende als Strohhalm?

Ein Hoffnungsschimmer könnte ausgerechnet von der US-Notenbank kommen. Laut aktuellen Marktberichten endet das "Quantitative Tightening"-Programm der Fed am 1. Dezember 2025 – also bereits übermorgen. Das könnte Canopy Growth zugutekommen:

• Das Ende des Liquiditätsentzugs verbessert typischerweise die Bedingungen für risikoreichere Anlageklassen.
• Der Aufwärtsdruck auf Zinsen könnte nachlassen – ein Vorteil für wachstumsorientierte Unternehmen mit hohem Finanzierungsbedarf.
• Small-Cap-Bewertungen könnten einen Boden finden.

Dennoch bleibt fraglich, ob diese makroökonomische Verschiebung ausreicht, um die fundamentalen Probleme des Cannabis-Konzerns zu überdecken.

Technisch angeschlagen: Nächster Support in Gefahr

Das charttechnische Bild ist alarmierend. Mit dem aktuellen Kurs von 1,64 CAD testet die Aktie kritische Unterstützungszonen. Bis zum 52-Wochen-Tief bei 1,09 CAD beträgt der Abstand nur noch rund 33 Prozent. Ein Bruch der psychologisch wichtigen Marke von 1,50 CAD könnte weiteren technischen Verkaufsdruck auslösen.

Analysten, darunter MarketBeat, führen Canopy Growth zwar weiterhin als "Growth Stock to Watch" – doch diese Klassifizierung unterstreicht vor allem das anhaltende Interesse spekulativer Trader. Ob daraus nachhaltige Stabilität erwächst, bleibt offen. Die zentrale Frage: Kann sich das Unternehmen vom allgemeinen Branchenhype lösen und operativ überzeugen?