Canadian National Railway Aktie: Kampf um die Trendwende

Die kanadische Eisenbahngesellschaft steckt in der Zwickmühle: Während operative Rekorde und solide Quartalszahlen überzeugen, bleibt der Aktienkurs auf Talfahrt. Kann das Unternehmen den Abwärtstrend durchbrechen oder droht weiteres Ungemach?

Analysten zeigen sich skeptisch

Das Vertrauen der Finanzexperten ist aktuell verhalten. Von 17 analysierenden Banken empfehlen acht ein "Hold", sieben ein "Buy" - doch eine Bank riet sogar zum Verkauf. Die durchschnittliche Kurszielprognose liegt bei 152,57 Kanadischen Dollar, was noch Luft nach oben ließe. Allerdings deuten jüngste Herabstufungen auf wachsende Skepsis hin: National Bankshares strich das Kursziel von 170 auf 150 Dollar, Evercore ISI downgradete von "Strong Buy" auf "Hold".

Operationelle Stärke vs. makroökonomische Risiken

Trotz der Zurückhaltung an der Börse liefert Canadian National Railway operativ beeindruckende Zahlen. Im Oktober transportierte das Unternehmen rekordverdächtige 3,4 Millionen Tonnen Getreide - die beste Monatsleistung seiner Geschichte. Auch das dritte Quartal übertraf die Erwartungen: Der bereinigte Gewinn je Aktie kletterte auf 1,83 Kanadische Dollar, die operative Marge verbesserte sich um 170 Basispunkte auf 61,4 Prozent.

Doch die makroökonomischen Widrigkeiten wiegen schwer. Das Management warnt vor volatilen Handelsbeziehungen und unsicheren Konjunkturaussichten. Zudem plant das Unternehmen für 2026 deutlich reduzierte Investitionen von 2,8 statt 3,35 Milliarden Dollar - ein Zeichen für wachsende Vorsicht.

Finanzielle Manöver für mehr Flexibilität

Aktuell positioniert sich Canadian National Railway mit einer 700-Millionen-Dollar-Anleiheemission neu. Die Mittel sollen fällige Schulden tilgen und die finanzielle Flexibilität stärken. Allerdings zeigt die Bilanz mit einer Schuldenquote von 107,59 Prozent bereits eine hohe Verschuldung.

Die Aktie notiert derzeit rund 23 Prozent unter ihrem Jahreshöchststand und hat seit Jahresbeginn fast 18 Prozent an Wert verloren. Trotz operativer Stärke bleibt die Frage: Reicht das, um den Abwärtstrend zu durchbrechen?