BYD meldet einen neuen Produktionsrekord bei Elektro- und Hybridfahrzeugen und baut seine internationale Präsenz deutlich aus. Gleichzeitig nimmt der Wettbewerbsdruck im europäischen E-Automarkt zu, während die Regulierung in Bewegung gerät. Wie gut ist der Konzern auf diese Gemengelage vorbereitet?

15 Millionen Fahrzeuge im Rekordtempo

BYD hat am 18. Dezember sein 15-millionstes New Energy Vehicle (NEV) produziert und damit seine Spitzenposition in diesem Segment untermauert. Das Jubiläumsfahrzeug lief im Werk Jinan vom Band und war ein DENZA N8L, ein Premium-SUV der technologieorientierten Submarke.

Die Produktionsdynamik ist hoch:

  • Sprung von 10 auf 15 Millionen NEVs in nur 13 Monaten
  • Das 14-millionste NEV wurde am 9. Oktober gefertigt
  • Für das erste Millionstfahrzeug benötigte BYD ab 2008 noch 13 Jahre
  • Produktion Januar bis November 2025: 4,182 Millionen Fahrzeuge, ein Plus von 11,3 % gegenüber dem Vorjahr

Damit verschiebt sich der Fokus deutlich von langsamer Aufbauphase hin zu skalierter Massenfertigung.

Starkes Wachstum in Europa

Die Expansion in Europa zahlt sich in Marktanteilen aus. Nach Daten von JATO Dynamics verzeichnete BYD in den ersten zehn Monaten 2025 den größten Marktanteilsgewinn aller Automarken in Europa.

Zentrale Kennzahlen:

  • Europäischer Marktanteil steigt auf 1,3 % (+0,93 Prozentpunkte im Jahresvergleich)
  • Rund 102.000 zusätzliche Neuzulassungen im Vergleich zu 2024
  • Präsenz in 33 europäischen Ländern mit 1.000 Verkaufsstandorten
  • Geplante Verdopplung der Händlerzahl in Europa bis Ende 2026

Für die Aktie ist besonders relevant, dass die Marke in kurzer Zeit von einer Randposition zu einem sichtbaren Anbieter geworden ist.

Auslandsgeschäft übertrifft 2024 bereits

Auch außerhalb Chinas wächst BYD weiter. Die Auslandsverkäufe erreichten von Januar bis November 2025 insgesamt 917.000 Fahrzeuge. Damit liegt das Volumen schon jetzt über den gesamten Auslandsverkäufen des Jahres 2024.

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Inzwischen ist BYD in mehr als 110 Ländern und Regionen aktiv. Der Konzern setzt damit klar auf eine breite internationale Aufstellung, um das Produktionswachstum abzusetzen.

Hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung

Parallel zum Marktausbau erhöht BYD seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung deutlich. In den ersten drei Quartalen 2025 flossen 43,75 Milliarden RMB (rund 5,3 Milliarden Euro) in F&E, ein Anstieg von 31 % im Jahresvergleich.

Die kumulierten F&E-Investitionen liegen inzwischen bei über 220 Milliarden RMB (circa 26,65 Milliarden Euro). Zu den daraus hervorgegangenen Technologien gehören:

  • Blade Battery
  • DM-i und DM-p Hybridantriebe
  • e-Platform 3.0
  • Megawatt-„Flash Charging“-Technologie, deren Markteinführung in Europa für 2026 vorgesehen ist

Diese Technologien bilden die Basis, um sich in einem zunehmend dichten Wettbewerbsfeld zu differenzieren.

Wettbewerbsumfeld in Europa

Trotz der Marktanteilsgewinne agiert BYD in einem sehr dynamischen europäischen Umfeld. Die Neuzulassungen rein batterieelektrischer Fahrzeuge in Europa stiegen im Oktober 2025 um 33 % auf 224.351 Einheiten. Plug-in-Hybride legten um 41 % auf 117.240 Fahrzeuge zu, während Verbrenner-Zulassungen um 17 % zurückgingen.

Auffällig: Unter den 20 meistverkauften BEVs in Europa im Oktober war keine reine chinesische Marke vertreten.

  • Das Tesla Model Y führt die BEV-Jahresrangliste mit knapp 115.000 Verkäufen an
  • Der Skoda Elroq war im Oktober mit 11.441 Zulassungen das meistverkaufte BEV in Europa

Damit bleibt BYD trotz wachsender Präsenz in Europa noch klar hinter den etablierten Volumenmodellen zurück.

Regulatorische Weichenstellungen

Zusätzliche Unsicherheit bringt die Debatte um die EU-Klimaziele. Die Europäische Kommission schlägt vor, das für 2035 geplante Null-Emissions-Ziel für neue Pkw und Transporter abzumildern. Statt einer vollständigen Emissionsfreiheit ist nun eine Reduktion um 90 % im Gespräch, inklusive neuer Spielräume für Hybride und alternative Kraftstoffe.

Diese mögliche Neuausrichtung könnte die Wettbewerbsbedingungen im europäischen E-Automarkt verändern und damit auch Einfluss auf die langfristige Strategie von BYD in der Region haben.

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