BYD Aktie: Vertrauensverlust befürchtet?

Der chinesische Elektroauto-Riese BYD verzeichnete am Freitag den ersten Quartalsgewinnrückgang seit über drei Jahren. Trotz steigender Umsätze brach der Nettogewinn im zweiten Quartal um drastische 29,9 Prozent auf 6,4 Milliarden Yuan ein – ein harter Schlag für den weltgrößten E-Auto-Produzenten.
Die Zahlen verdeutlichen das Dilemma der chinesischen Autobauer: Während die Umsätze um 14 Prozent auf 200,9 Milliarden Yuan kletterten, zerreiben aggressive Preiskämpfe die Margen. Der Gewinnrückgang markiert eine dramatische Kehrtwende nach dem 100,4-prozentigen Gewinnsprung im ersten Quartal.
Marktschock nach Zahlen-Debakel
Die enttäuschenden Ergebnisse sandten Schockwellen durch die globalen Märkte. BYDs in Hongkong notierte Aktien stehen vor einem Absturz von etwa 8 Prozent nach der Freitagsmeldung.
Besonders alarmierend: Das Working Capital-Defizit explodierte auf 122,7 Milliarden Yuan Ende Juni – ein drastischer Anstieg von den 95,8 Milliarden Yuan zum Märzende. Die Verschuldungsquote verschlechterte sich ebenfalls auf 71,1 Prozent.
Zentrale Kennzahlen im Überblick:
- Nettogewinn Q2: -29,9% auf 6,4 Mrd. Yuan
- Umsatz Q2: +14% auf 200,9 Mrd. Yuan
- Working Capital-Defizit: 122,7 Mrd. Yuan
- Verschuldungsquote: 71,1%
Die Zahlen verfehlten die Analystenerwartungen deutlich und unterstreichen den enormen Druck auf die Finanzkennzahlen des Konzerns.
Verkaufsziele in weiter Ferne
Doch wie realistisch sind BYDs ambitionierte Pläne noch? Das Unternehmen peilt 5,5 Millionen Fahrzeugverkäufe für 2025 an, erreichte aber in den ersten sieben Monaten nur 2,49 Millionen – gerade einmal 45 Prozent des Jahresziels.
"Die Aussichten für BYD, seine ehrgeizigen Volljahresziele zu erreichen, erscheinen pessimistisch", urteilt Rosalie Chen von Third Bridge. Nomura-Analysten haben ihre Erwartungen bereits nach unten korrigiert und projektieren nun 5,0 bis 5,2 Millionen Fahrzeuge.
Besonders schmerzt die Schwäche im Heimatmarkt: Drei Monate in Folge sanken die Verkäufe in China bis Juli. Erstmals seit 17 Monaten ging auch die Produktion zurück – BYD musste die Fertigung drosseln und Kapazitätserweiterungen verschieben.
Preiskampf fordert seinen Tribun
Die chinesischen Behörden machten Druck auf die Autobauer, die zerstörerischen Preiskämpfe zu beenden. Im Juni verpflichtete sich BYD zusammen mit anderen Herstellern, Lieferanten binnen 60 Tagen zu bezahlen – eine Zusage, die das Working Capital weiter belastet.
Der Gewinneinbruch spiegelt die Reifung des chinesischen E-Auto-Marktes wider, auf den BYD fast 80 Prozent seiner Verkäufe entfallen. Selbst als Teslas größter chinesischer Rivale konnte sich das Unternehmen den Marktdynamiken nicht entziehen.
Kann BYD die Balance zwischen Marktanteilsverteidigung und Profitabilität wiederfinden? Die Antwort wird entscheidend für die weitere Entwicklung des E-Auto-Pioniers sein.
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