BYD steht kurz davor, Tesla bei den weltweiten Elektroauto-Verkäufen zu überholen. Der chinesische Hersteller hat bis November 2025 bereits mehr E-Autos ausgeliefert als Tesla voraussichtlich im gesamten Jahr. Gleichzeitig wächst der Druck im Heimatmarkt, während die internationale Expansion Fahrt aufnimmt.

BYD zieht bei den Stückzahlen davon

Die Verkaufszahlen sprechen eine klare Sprache.
Bis Ende November 2025 hat BYD 2,07 Millionen Elektrofahrzeuge verkauft. Tesla kam bis Ende September auf 1,22 Millionen Auslieferungen und soll laut FactSet-Konsens im vierten Quartal rund 449.000 Fahrzeuge absetzen. Das entspräche etwa 1,65 Millionen Fahrzeugen im Gesamtjahr – ein Rückgang von 7,7 % gegenüber dem Vorjahr und deutlich unter BYDs Niveau bereits per November.

Deutsche Bank zeichnet ein noch schwächeres Bild für Tesla. Die Analysten rechnen nur mit 405.000 Auslieferungen im vierten Quartal. Sie gehen von einem Absatzrückgang von etwa einem Drittel in Nordamerika und Europa aus, in China erwarten sie ein Minus von rund 10 %.

Wichtige Kennzahlen zu BYD

  • 2,07 Mio. verkaufte E-Fahrzeuge bis einschließlich November 2025
  • Für das angepasste Jahresziel von 4,6 Mio. Fahrzeugen wären im Dezember rund 418.000 Verkäufe nötig
  • November-Auslieferungen: 480.186 Fahrzeuge, ein Rückgang von 5,3 % im Jahresvergleich
  • Exportvolumen im November: 131.935 Fahrzeuge

Gegenwind im Heimatmarkt

Trotz der bevorstehenden globalen Spitzenposition verschärfen sich die Probleme in China. Der November war bereits der dritte Monat in Folge mit rückläufigen Verkäufen. Besonders kritisch: Gerade die Zeit vor dem Jahresende gilt üblicherweise als starke Phase, zumal die Steuerbefreiung für sogenannte New-Energy-Fahrzeuge in China am 31. Dezember ausläuft.

Der Wettbewerbsdruck nimmt spürbar zu. Geely hat sein Modellportfolio aufgefrischt, und Xiaomis YU7-Modell zieht viel Aufmerksamkeit auf sich. BYD verliert Marktanteile sowohl im Volumen- als auch im Premiumsegment.

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Batterie-Rückruf belastet zusätzlich

Für zusätzliche Komplexität sorgt ein Rückruf bei Plug-in-Hybriden. Die chinesische Marktaufsicht ordnete ein umfassendes Software-Update für 88.981 Qin Plus DM-i an, die zwischen Januar 2021 und September 2023 produziert wurden. Hintergrund sind Batteriepack-Defekte, die die Leistungsabgabe einschränken oder den Betrieb im rein elektrischen Modus verhindern können.

Der Qin Plus DM-i hatte im Oktober einen Anteil von rund 20 % an den gesamten BYD-Verkäufen. Entsprechend sensibel ist das Modell für die Gesamtperformance.

Offensive im Auslandsgeschäft

Unter dem Druck nachlassender Profitabilität im Heimatmarkt verstärkt BYD seine Auslandsoffensive. Fitch-Ratings-Direktorin Jing Yang bezeichnet das Unternehmen als einen der Vorreiter beim Aufbau von Produktionskapazitäten und Lieferketten außerhalb Chinas für Elektrofahrzeuge.

Das regulatorische Umfeld ist jedoch herausfordernd:

  • Die USA halten an 100-%-Zöllen auf chinesische E-Auto-Importe fest
  • Die EU hat zusätzliche Importzölle eingeführt
  • BYD baut Produktionskapazitäten in Ungarn auf, um europäische Handelsbarrieren zu umgehen

Dass die Strategie Wirkung zeigt, lässt sich an Südkorea ablesen: Dort hat der BYD Atto 3 Teslas Model Y bereits als meistverkauftes importiertes Elektroauto abgelöst. BYD beweist damit, dass Markteintritte auch in etablierten Märkten trotz Handelshemmnissen gelingen können.

Gewinnentwicklung als Schwachpunkt

Sorgen bereitet die Ertragsseite. Zwei aufeinanderfolgende Quartale mit sinkenden Gewinnen haben Zweifel an der Nachhaltigkeit des Wachstums genährt. BYD steckt zwischen aggressiven Rabatten, die das Volumen nach oben getrieben haben, und den Bemühungen der chinesischen Regierung, den Preiskrieg in der Branche zu bremsen.

Die Exporte entwickeln sich zwar dynamisch und sind ein klarer Lichtblick, sie können die nachlassende Inlandsnachfrage aber nicht vollständig kompensieren. Gleichzeitig begrenzen steigende Handelsbarrieren in Europa und Nordamerika die Möglichkeiten, überschüssige Kapazitäten aus dem gesättigten chinesischen Markt in andere Regionen zu verlagern.

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