BYD-Chef Wang Chuanfu hat am heutigen Freitag erstmals öffentlich Schwächen eingeräumt – und gleichzeitig eine Gegenoffensive angekündigt. Während der Autobauer weiterhin die Gewinnmargen der chinesischen Konkurrenz dominiert, kämpft das Unternehmen mit sinkenden Inlandsverkäufen und einem Rückruf von rund 89.000 Fahrzeugen.

Wang räumt Technologiedefizit ein

Auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 5. Dezember 2025 stellte sich Chairman Wang Chuanfu den kritischen Fragen der Aktionäre. Seine Diagnose fiel ungewöhnlich selbstkritisch aus: Der jüngste Rückgang der Inlandsverkäufe sei auf einen schwindenden Technologievorsprung und eine zunehmende „Gleichförmigkeit" im hart umkämpften E-Auto-Sektor zurückzuführen.

Als Antwort kündigte Wang einen „bedeutenden technologischen Durchbruch" an. Konkrete Details nannte er nicht, signalisierte aber, dass BYD mit einer substanziellen Innovation auf die „Wow-Faktoren" der Wettbewerber reagieren will. Im Fokus der Entwicklung stehen laut Wang unter anderem Schwachstellen wie die Ladeleistung bei niedrigen Temperaturen.

Rückruf von 89.000 Fahrzeugen belastet

Parallel zu den strategischen Ankündigungen muss BYD operative Probleme bewältigen. Am 4. Dezember startete das Unternehmen den Rückruf von 88.981 Einheiten des Modells Qin PLUS DM-i. Betroffen sind Fahrzeuge aus dem Produktionszeitraum Januar 2021 bis September 2023 wegen möglicher Mängel an den Batteriesystemen.

Damit steigt die Gesamtzahl der 2025 zurückgerufenen BYD-Fahrzeuge auf über 210.000 Einheiten. Die Aktie zeigte sich von der Nachricht jedoch weitgehend unbeeindruckt – ein Hinweis darauf, dass der Markt diese Risiken bereits eingepreist hat.

Aggressive Expansion in Japan und Australien

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Während der Heimatmarkt stagniert, forciert BYD die Internationalisierung mit konkreten Maßnahmen:

  • Japan: Seit gestern ist der Sealion 6 verfügbar – BYDs erster Plug-in-Hybrid für den japanischen Markt. Mit einem Startpreis von 3,982 Millionen Yen (rund 25.690 US-Dollar) greift das Modell die etablierten heimischen Hybridanbieter direkt an.
  • Australien: Bis Mitte Dezember gewährt BYD einen Cashback von 4.000 AUD auf den Sealion 7 Premium. Der effektive Preis sinkt damit auf etwa 50.990 AUD – ein klares Signal, dass das Unternehmen die Auslieferungszahlen im vierten Quartal maximieren will.

Finanzielle Dominanz bleibt intakt

Trotz der Absatzschwäche im Inland bleibt die Ertragskraft bemerkenswert. In den ersten drei Quartalen 2025 erwirtschaftete BYD einen Nettogewinn von 23,3 Milliarden Yuan – das entspricht rund 64 Prozent des kombinierten Gewinns von 14 großen chinesischen Autoherstellern.

Der Kontrast zur Konkurrenz ist eklatant: Während BYD Milliarden verdient, meldeten sechs große E-Auto-Wettbewerber (darunter NIO, XPeng und Li Auto) zusammen einen Nettoverlust von 10,7 Milliarden Yuan.

Exportzahlen explodieren

Die strategische Neuausrichtung zeigt sich in den November-Zahlen. Während die inländischen Großhandelsverkäufe um 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr sanken, schossen die Exporte auf 132.000 Einheiten – ein Plus von 325,9 Prozent. Die Wachstumsstory verlagert sich damit von der Inlandsdominanz zur globalen Expansion.

Am 10. Dezember folgen die offiziellen Quartalszahlen. Bis dahin wird sich zeigen, ob Wangs angekündigter Technologie-Durchbruch mehr ist als ein strategisches Versprechen.

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