Der chinesische Elektroauto-Gigant BYD steht nach verheerenden Quartalszahlen unter beispiellosem Druck. Der Nettogewinn brach im zweiten Quartal 2025 um 30 Prozent auf 6,4 Milliarden Yuan (895 Millionen Dollar) ein – der erste Gewinnrückgang seit über drei Jahren.

Diese dramatische Entwicklung löste sofortige Marktreaktionen aus. Die in Hongkong notierte Aktie stürzte am Montag zum Handelsbeginn um knapp 8 Prozent ab – der größte Tagesverlust seit dem 26. Mai.

Preiskampf fordert seinen Tribut

BYD kämpft mit der harten Realität von Chinas brutalem Automobilpreiskampf. Die Bruttomarge schrumpfte auf 18 Prozent, verglichen mit 18,8 Prozent in der ersten Jahreshälfte 2024. Trotzdem bleibt das Unternehmen profitabler als Konkurrenten wie Geely oder Chery.

Das Management macht explizit "Branchenmissstände" und "übermäßiges Marketing" für den Margendruck verantwortlich. Eine bemerkenswerte Ironie: BYD führte seit 2023 selbst mehrere aggressive Preissenkungsrunden an, zuletzt im Mai 2025.

Zentrale Belastungsfaktoren:
• Nettogewinn verfehlte Analystenschätzungen von 7-9 Milliarden Yuan deutlich
• Umsatzwachstum verlangsamte sich auf 14 Prozent bei 200,9 Milliarden Yuan
• Working Capital-Defizit weitete sich von 95,8 auf 122,7 Milliarden Yuan aus
• Verschuldungsgrad kletterte von 70,7 auf 71,1 Prozent

Verkaufsziele geraten in Gefahr

Das ehrgeizige Ziel von 5,5 Millionen verkauften Fahrzeugen für 2025 erscheint zunehmend unerreichbar. Bis Juli erreichte BYD nur 2,49 Millionen Verkäufe – lediglich 45 Prozent des Jahresziels.

Chinas Autoverkäufe sanken drei Monate in Folge bis Juli, während die Produktion erstmals seit 17 Monaten zurückging. Die Folge: BYD drosselte die heimische Produktion deutlich und verschob geplante Kapazitätserweiterungen.

Regierung verschärft den Druck

Die chinesischen Behörden überwachen die Preispraktiken der Autobauer streng. Im Juni verpflichtete sich BYD gemeinsam mit anderen Herstellern, Zulieferer binnen 60 Tagen zu bezahlen – eine Reaktion auf Regierungsforderungen zur Beendigung des zerstörerischen Preiskampfs.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei BYD?

Die Zahlungszeiten verbesserten sich im Vergleich zu 2024, als BYD durchschnittlich 275 Tage für Lieferantenzahlungen benötigte – weit über den globalen Branchenstandards.

Auslandsgeschäft bietet begrenzten Trost

BYDs Auslandsumsätze (ohne Hongkong, Macau und Taiwan) schossen in den ersten sechs Monaten 2025 um 50 Prozent auf 135,4 Milliarden Yuan hoch. Die europäischen Neuzulassungen explodierten im Juli um 225 Prozent auf über 13.000 Einheiten.

Brasilien macht etwa ein Drittel der internationalen Verkäufe aus, während die Expansion in Australien, Singapur und Europa weiter beschleunigt.

Forschungsinvestitionen trotz Margendruck

Ungeachtet des Ertragsdrucks steigerte BYD die Ausgaben für Forschung und Entwicklung um über 50 Prozent. Das Unternehmen investiert aggressiv in Schlüsseltechnologien wie Batterien, Elektrifizierungssysteme und autonomes Fahren.

Marktführung unter Beschuss

BYD behauptet seine Position als weltgrößter Elektroautoproduzent nach verkauften Einheiten. Analysten zeigen sich jedoch pessimistisch bezüglich der 2025er-Ziele. Nomura prognostiziert nur 5,0 bis 5,2 Millionen Fahrzeuge.

Der Gewinnschock offenbart: Selbst Marktführer können den verheerenden Auswirkungen von Chinas Automobilpreiskampf nicht entkommen. BYDs kurzfristige Profitabilitätsaussichten stehen fundamental in Frage.

Anzeige

BYD-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BYD-Analyse vom 4. September liefert die Antwort:

Die neusten BYD-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BYD-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 4. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

BYD: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...