Der chinesische Elektroauto-Gigant lässt nicht locker und greift nun direkt das Premium-Segment an. Während europäische Platzhirsche wie Mercedes und BMW in China massiv an Boden verlieren, rollt BYD mit dem neuen M9-Modell die nächste Offensive aus. Doch wie nachhaltig ist dieses Wachstum angesichts des tobenden Preiskriegs und regulatorischer Warnschüsse?

Europäer in der Defensive

Am heutigen Sonntag fiel der Startschuss für den BYD M9, einen elektrischen Premium-MPV, der die Lücke zwischen Luxusanspruch und Familientauglichkeit schließen soll. Der Zeitpunkt ist strategisch gewählt: Neue Marktdaten bestätigen, dass ausländische Autohersteller im chinesischen Hochpreissegment (über 300.000 Yuan) drastisch an Relevanz verlieren.

Der Marktanteil ausländischer Luxusmarken schrumpfte in den ersten drei Quartalen 2025 auf nur noch 13 Prozent. Die Folgen für die etablierte Konkurrenz sind deutlich ablesbar:
* Mercedes-Benz verzeichnete im dritten Quartal einen Absatzeinbruch von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
* Die Verkäufe der BMW-Gruppe sanken in den ersten neun Monaten um 11,2 Prozent.
* Im Gegenzug eroberten chinesische Marken unter der Führung von BYD zwischen Januar und November fast 70 Prozent des PKW-Marktes.

Parallel zur Modelloffensive im Heimatmarkt treibt BYD die internationale Expansion voran. Bereits am Freitag erhielt das Unternehmen in Australien die behördliche Zulassung für eine neue, kostengünstige Modellvariante, was den Druck auf etablierte Anbieter in der Region weiter erhöht. Auch in Europa zeigt sich der Konzern anpassungsfähig: Trotz EU-Zöllen von bis zu 35 Prozent stiegen die Verkäufe 2025 um 13 Prozent, da BYD verstärkt auf Plug-in-Hybride setzt, die bestimmte Zollhürden umgehen.

Margendruck und Bewertung

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei BYD?

Trotz der operativen Stärke bleibt das Marktumfeld herausfordernd. Der heimische Konkurrent Geely wächst rasant und meldete für das dritte Quartal einen Gewinnsprung von 59 Prozent. Zwar behauptet BYD mit einem Marktanteil von 26 Prozent bei Elektrofahrzeugen (Stand H1 2025) weiterhin die klare Spitzenposition vor Geely (8,8 Prozent) und Tesla (4,4 Prozent), doch die aggressive Preispolitik ruft nun die Aufsichtsbehörden auf den Plan. Chinas oberste Wirtschaftsplanungsbehörde warnte kürzlich große Autobauer vor Verkäufen unterhalb der Herstellkosten.

Analysten von AlixPartners prognostizieren eine harte Marktbereinigung, bei der bis 2030 von aktuell 129 chinesischen EV-Marken nur etwa 19 profitabel überleben könnten.

Die BYD-Aktie notiert seit Jahresbeginn rund 14,4 Prozent im Plus. Fundamental zeigt sich ein zweigeteiltes Bild: Während Discounted-Cash-Flow-Modelle eine Unterbewertung von knapp 12 Prozent signalisieren, deutet das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21,2 auf eine Prämie gegenüber dem fairen Wert von 14,6 hin. Anleger bezahlen hier bereits einen Aufschlag für das erwartete zukünftige Wachstum, zu dem auch die geplante Fertigung in Pakistan ab Sommer 2026 beitragen soll.

Für den Rest des Jahres 2025 liegt der Fokus der Investoren primär auf der Profitabilität. Entscheidend wird sein, ob BYD die Margen trotz des aggressiven Preiskampfs und der Einführung des M9 stabil halten kann und wie das Unternehmen auf die zunehmende regulatorische Prüfung der Preisstrategien in China reagiert.

Anzeige

BYD-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BYD-Analyse vom 14. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten BYD-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BYD-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 14. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

BYD: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...