BYD Aktie: Absturz ohne Ende?

Der chinesische Elektroauto-Riese BYD erlebt einen historischen Ausverkauf. Seit den Allzeithochs im Mai 2025 hat der Konzern über 30 Prozent seines Börsenwerts verloren – das sind satte 45 Milliarden Dollar, die innerhalb von nur vier Monaten vernichtet wurden. Die Verkaufsempfehlungen von Analysten erreichten ihr höchstes Niveau seit 2022.
Der Absturz beschleunigte sich, als interne Dokumente bekannt wurden: BYD hat seine Verkaufsziele für 2025 drastisch um 16 Prozent auf 4,6 Millionen Fahrzeuge gesenkt. Das wäre das langsamste Wachstum seit fünf Jahren – eine brutale Wende für den einstigen Expansion-Champion.
Fundamentale Brüche
Hinter den Kulissen brodelt es gewaltig. Im zweiten Quartal 2025 brach der Nettogewinn um 30 Prozent auf 6,4 Milliarden Yuan ein. Das ist der erste Gewinnrückgang seit über drei Jahren und markiert einen scharfen Kontrast zum 100-prozentigen Wachstum im Vorquartal.
Die Bilanzdaten lesen sich wie ein Albtraum: Das Working Capital-Defizit sprang auf 122,7 Milliarden Yuan, die Verschuldungsquote kletterte auf 71,1 Prozent. BYD musste Produktion drosseln und Kapazitätserweiterungen verschieben – alles Zeichen einer fundamentalen Erosion.
Besonders alarmierend: Bis Ende Juli erreichte BYD nur 52 Prozent seines ursprünglichen Jahresziels. Im Juli brach der Absatz von Billigfahrzeugen unter 150.000 Yuan um 9,6 Prozent ein – ausgerechnet in der Kernsegment, während Rivale Geely hier um 90 Prozent zulegte.
Der Preis-Krieg eskaliert
BYD gerät in die Zange. Konkurrenten wie Geely Auto und Leapmotor drängen aggressiv nach vorne, während die chinesische Regierung gleichzeitig den zerstörerischen Preiswettbewerb eindämmt. Im Juni mussten BYD und andere Hersteller sich verpflichten, Lieferanten innerhalb von 60 Tagen zu bezahlen – eine direkte Reaktion auf staatlichen Intervention.
Trotz 80 Prozent Inlandsanteil fallen BYDs Verkäufe in China seit drei Monaten in Folge. Im Juli ging sogar die Produktion zurück – das erste Mal seit 17 Monaten. Die Zahlungen von 1 Milliarde Yuan Sonderprämien an Händler im zweiten Quartal sprechen eine deutliche Sprache.
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Geely nutzt die Schwäche clever aus und erhöhte sein eigenes Jahresziel auf 3 Millionen Fahrzeuge. Die Kräfteverhältnisse im chinesischen E-Auto-Markt verschieben sich tektonisch.
Europas Hoffnungsträger
Angesichts der heimischen Probleme prescht BYD in Europa vor. Werkschefin Stella Li bestätigte auf der IAA 2025: Die Ungarn-Fabrik startet noch 2025 mit der Dolphin Surf-Produktion. Bis 2028 will BYD alle Europa-Modelle lokal produzieren – die EU-Zölle wirken.
Gleichzeitig kündigte der Konzern das Hybridmodell SEAL 6 DM-i TOURING an und plant 200-300 Schnellladestationen bis Mitte 2026. Doch der Europapush kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Branchenkenner prophezeien das Aus für bis zu 100 chinesische E-Auto-Hersteller.
Glauben die Analysten noch?
Die Skepsis wächst. Deutsche Bank erwartet nur 4,7 Millionen Fahrzeuge 2025, Morningstar 4,8 Millionen – beide unter BYDs bereits gesenktem Ziel. Die Zweifel an der Wachstumsstory werden lauter.
Alles hängt nun am Quartalsbericht Ende Oktober 2025. Kann BYD die Performance stabilisieren und das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen? Der dramatische Kursverfall steht symbolisch für die Ernüchterung im chinesischen E-Auto-Sektor – die Ära der ungebremsten Expansion ist vorbei.
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