Broadcom Aktie: Marktsituation unübersichtlich
Broadcom verliert in wenigen Tagen ein Fünftel seines Börsenwerts – und das, obwohl Morningstar am Donnerstag die Bewertung kräftig anhebt und von einer „hervorragenden Gelegenheit" spricht. Was auf den ersten Blick paradox wirkt, zeigt ein klassisches Dilemma: Kurzfristige Margensorgen treffen auf langfristige Wachstumsfantasie im KI-Geschäft.
Warum die Aktie unter Druck steht
Der Auslöser für den jüngsten Kursrutsch liegt in der eigenen Gewinnprognose. Während Broadcom bei der Vorlage der Quartalszahlen am 11. Dezember Umsatz und Gewinn über den Erwartungen lieferte, dämpfte das Management die Hoffnungen bei den Margen. Der Grund: Das boomende Geschäft mit maßgeschneiderten KI-Chips für Hyperscaler wie Google und Anthropic wächst rasant – bringt aber niedrigere Gewinnspannen als das traditionelle Software-Geschäft.
Diese strukturelle Verschiebung im Geschäftsmix verunsichert Investoren. Hinzu kommt ein breiterer Tech-Sektor-Gegenwind. Die Quartalszahlen des Konkurrenten Micron Technology vom Mittwochabend – trotz starker Umsatzzahlen – lösten eine Gewinnmitnahme-Welle bei Halbleiteraktien aus. Broadcom, oft als Gradmesser für KI-Infrastruktur betrachtet, wurde von diesem Verkaufsdruck erfasst.
Technisch hat die Aktie wichtige Unterstützungsmarken durchbrochen, darunter den 50-Tage-Durchschnitt. Die Volatilität liegt bei annualisierten 58 Prozent.
Was Morningstar sieht
Analyst William Kerwin von Morningstar hebt am Donnerstag den fairen Wert der Aktie deutlich von 365 auf 480 Dollar an – ein Aufwärtspotenzial von rund 70 Prozent zum aktuellen Kurs. Seine These: Der Markt konzentriere sich zu stark auf kurzfristige Margeneffekte und ignoriere das fundamentale Wachstumspotenzial.
Kernargumente der Analyse:
- Dominanz im KI-Chip-Markt: Broadcom hält schätzungsweise 89 Prozent Marktanteil bei kundenspezifischen ASIC-Designs
- Neuer Großauftrag: 11 Milliarden Dollar KI-Chip-Order von Anthropic
- Cashflow-Stärke: Rund 20 Milliarden Dollar freier Cashflow pro Jahr machen die 65 Milliarden Dollar Schulden beherrschbar
Die Bewertung mit vier Sternen signalisiert: moderat unterbewertet.
Wie es weitergeht
Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob sich die fundamentale oder die technische Sichtweise durchsetzt. Entscheidend wird die Ausführung der angekündigten 8,2 Milliarden Dollar KI-Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026. Kann Broadcom demonstrieren, dass die schiere Volumensteigerung im KI-Geschäft die prozentual niedrigeren Margen in absoluten Gewinnzahlen überkompensiert, dürfte sich die Stimmung drehen.
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