Broadcom erlebt nach einem starken Jahr einen spürbaren Dämpfer. Innerhalb weniger Wochen ist ein erheblicher Teil der jüngsten Kursgewinne wieder verschwunden, ausgelöst durch Sorgen um die künftigen Margen und auffällige Insiderverkäufe. Parallel dazu pochen Analysten auf ihrer positiven Langfriststory und sehen den aktuellen Rücksetzer eher als Bewertungsfehler des Marktes.

Scharfer Rückgang trotz starkem Jahr

Charttechnisch dominiert derzeit klar die Korrektur. Vom 52‑Wochen-Hoch am 10. Dezember hat sich die Aktie inzwischen um gut 19 % entfernt, während sie auf 12‑Monatssicht immer noch um rund 35 % zugelegt hat. Damit prallen kurzfristige Enttäuschung und langfristiger Aufwärtstrend sichtbar aufeinander.

Auslöser der Verkaufswelle war der jüngste Ausblick. Zwar legte Broadcom im Geschäftsjahr 2025 kräftig zu: Der Umsatz stieg um knapp 24 % auf 63,89 Milliarden US‑Dollar, der Nettogewinn erreichte 23,13 Milliarden US‑Dollar. Doch die Prognose sinkender Bruttomargen traf einen wunden Punkt. Anleger fürchten, dass die Profitabilität trotz KI-Boom unter Druck geraten könnte. Diese „Margin-Sorgen“ führten zu schnellen Gewinnmitnahmen und verstärkten den Abwärtsdruck in den vergangenen Tagen.

Das Management betont hingegen, dass der Margendruck vor allem auf dem veränderten Umsatzmix beruht. Der schnelle Hochlauf von KI-Hardware verschiebt die Gewichtung der Geschäftsbereiche. Laut Broadcom liegt hier kein Anzeichen für nachlassende Preissetzungsmacht oder zunehmende Wettbewerbsschwäche vor, sondern ein temporärer Effekt durch das Wachstum neuer Produkte.

Analysten setzen auf Erholung

Auf Analystenseite bleibt der Ton deutlich freundlicher als an der Börse. Mehrere große Häuser werten den Kursrückgang als Überreaktion auf die neue Margen-Guidance.

Truist hat am 18. Dezember sein Kursziel für die Broadcom-Aktie sogar angehoben – von 365 auf 500 US‑Dollar – und das „Buy“-Votum bestätigt. Ausgehend vom jüngsten Kursniveau entspräche das einem theoretischen Aufwärtspotenzial von über 50 %. Morgan Stanley zeigt sich ebenfalls optimistisch mit einem Ziel von 462 US‑Dollar. Im Schnitt sehen 33 befragte Analysten den fairen Wert derzeit bei rund 436 US‑Dollar.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Broadcom?

Die Begründung: Die Wachstumsgeschichte im KI-Sektor gilt als intakt. Für das Geschäftsjahr 2025 meldete Broadcom KI-Umsätze von über 20 Milliarden US‑Dollar, vor allem getrieben durch starke Nachfrage nach XPUs und Netzwerklösungen. Aus Analystensicht rechtfertigt diese Dynamik trotz leicht sinkender Marge weiterhin eine hohe Bewertung.

Dividende als kurzfristiger Stützfaktor

Für Dividendenorientierte rücken in den kommenden Tagen wichtige Termine in den Vordergrund. Broadcom hat die Quartalsdividende um 10 % auf 0,65 US‑Dollar je Aktie angehoben.

Wichtige Daten für die Ausschüttung:

  • Ex-Dividenden-Tag: Montag, 22. Dezember 2025
  • Record Date: Montag, 22. Dezember 2025
  • Zahltag: Mittwoch, 31. Dezember 2025

Wer an der nächsten Ausschüttung teilhaben möchte, muss die Aktie vor dem Ex-Dividenden-Termin im Depot haben. Rund um diesen Stichtag kommt es häufig zu kurzfristigen Zuflüssen, weil sich sogenannte Dividendensammler positionieren. Das kann der Aktie zumindest temporär etwas Halt geben.

Insiderverkäufe verstärken die Nervosität

Zusätzlichen Druck bringt eine Reihe von Insidertransaktionen in die ohnehin angespannte Lage. Meldungen an die US-Börsenaufsicht SEC zeigen mehrere Verkäufe durch Führungskräfte und verbundene Investoren in den vergangenen Tagen:

  • Charlie B. Kawwas veräußerte am 16. Dezember 1.235 Aktien und am 17. Dezember weitere 1.928 Stück.
  • Justine Page trennte sich am 15. Dezember von 800 Aktien.
  • Bay Rivers Group verkaufte 10.176 Aktien zu einem Durchschnittskurs von 340,91 US‑Dollar.

Solche Transaktionen können zwar rein private Gründe haben und sind oft Teil langfristiger Vergütungs- und Diversifikationsstrategien. In der aktuellen Phase einer ausgeprägten Kurskorrektur wirkt die Häufung dieser Verkäufe jedoch wie ein zusätzliches Warnsignal auf den Markt.

Fundament stark, Volatilität hoch

Trotz der aufgeheizten Stimmung bleibt die fundamentale Basis solide. Broadcom weist starkes Wachstum, hohe Gewinne und eine klar definierte Position im KI-Zuliefergeschäft auf. Das Unternehmen stellt den Margenrückgang als Folge eines sich wandelnden Produktmixes dar – nicht als strukturelle Schwäche.

Kurzfristig entscheidet sich nun, ob die jüngste Unterstützungszone hält. Der Kurs liegt aktuell deutlich unter dem 50‑Tage-Durchschnitt, aber spürbar über der 200‑Tage-Linie, was den Charakter einer scharfen, bislang „nur“ mittelfristigen Korrektur unterstreicht. In Kombination mit den deutlich höheren Analystenkurszielen und dem anstehenden Ex-Dividenden-Termin spricht vieles dafür, dass die Schwankungen in den kommenden Handelstagen hoch bleiben – und dass sich Broadcom in einer spannenden Phase zwischen Margenangst und KI-Euphorie bewegt.

Broadcom-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Broadcom-Analyse vom 19. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Broadcom-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Broadcom-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 19. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Broadcom: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...