Broadcom Aktie: AI treibt Auftragsflut
Ein größerer Insider-Verkauf, milliardenschwere AI-Aufträge und starke Quartalszahlen – bei Broadcom treffen derzeit mehrere Themen aufeinander. Während ein Teil des Marktes nervös auf die Meldung über Aktienverkäufe im Management reagierte, zeichnen die offiziellen Unterlagen und die Zahlen für 2025 ein differenziertes Bild. Wo liegen die eigentlichen Treiber für die Aktie?
Insiderverkauf: Technische Transaktion statt Ausstieg
Auslöser der Diskussion war ein Verkauf von Broadcom-Aktien im Volumen von 12,5 Mio. US‑Dollar durch Mark David Brazeal, Chief Legal and Corporate Affairs Officer. Laut den am 17. Dezember bei der SEC eingereichten Dokumenten handelte es sich dabei jedoch nicht um einen freien Marktausstieg.
Der Verkauf von 38.281 Aktien erfolgte als automatisierte „sell-to-cover“-Transaktion. Dieses Verfahren ist gängige Praxis bei Vorständen, um Steuerverpflichtungen zu bedienen, die beim Vesting von Restricted Stock Units (RSUs) entstehen.
Damit spiegelt der Vorgang vor allem steuerliche und vergütungsbezogene Gründe wider und nicht eine veränderte Einschätzung des Managements zur weiteren Entwicklung des Unternehmens.
21 Milliarden Dollar TPU-Aufträge rund um Anthropic
Ein zentraler Wachstumstreiber ist die Zusammenarbeit mit Google und der AI-Firma Anthropic. Broadcom hat im vierten Quartal einen weiteren Auftrag über 11 Mrd. US‑Dollar bestätigt, um Google Tensor Processing Units (TPUs) für Anthropic zu liefern.
Damit summiert sich das gesamte Volumen der TPU-Aufträge für Anthropic auf 21 Mrd. US‑Dollar, einschließlich eines früheren Auftrags über 10 Mrd. US‑Dollar.
Wichtig ist die genaue Ausgestaltung dieser Geschäfte:
Broadcom verkauft hier keine eigenen „XPUs“ als fertiges Standardprodukt. Das Unternehmen agiert als Fertigungs- und IP-Partner für Googles speziell entwickelte TPU-Chips. Google entwirft das Silizium, Broadcom liefert die notwendige IP sowie die physische Produktion.
Diese Rolle festigt die Position von Broadcom als Schlüssellieferant für Hyperscaler wie Google und Meta, die eigene AI-Chips entwerfen, aber auf Broadcoms Technologie und Fertigungskapazitäten angewiesen sind.
Rekordquartal, aber Margendiskussion
Operativ profitiert Broadcom klar vom AI-Infrastrukturboom. Im vierten Geschäftsquartal 2025 meldete das Unternehmen:
- Umsatz gesamt: 18,02 Mrd. US‑Dollar – ein Rekordwert und über den Erwartungen
- AI-Umsatz: 6,5 Mrd. US‑Dollar, ein Plus von 74 % gegenüber dem Vorjahr
- Auftragsbestand: 73 Mrd. US‑Dollar, überwiegend AI-bezogen mit Lieferungen bis 2026/2027
Trotz dieser starken Kennzahlen stößt die Aktie an Grenzen, weil der Markt die Profitabilität neu bewertet. Der Produktmix verschiebt sich zunehmend hin zu kundenspezifischen AI-Beschleunigern wie den Google-TPUs. Diese Lösungen weisen typischerweise niedrigere Bruttomargen auf als das klassische Networking-Geschäft von Broadcom.
Diese strukturelle Veränderung löst eine Neubewertung der Bewertungsmultiplikatoren aus. Das begrenzt kurzfristig den Spielraum nach oben, obwohl der Umsatz deutlich wächst.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2026
Für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 stellt das Management weiteres Wachstum in Aussicht. Der AI-Umsatz soll sich im Jahresvergleich nahezu verdoppeln und bei rund 8,2 Mrd. US‑Dollar liegen.
Der Fokus des Marktes verlagert sich damit von der reinen Auftragsgröße auf die Ertragsqualität. Während Tomahawk-6-Ethernet-Switches an Marktanteilen gewinnen und das Geschäft mit kundenspezifischem Silizium skaliert, bleibt Broadcom eine zentrale Adresse für AI-Konnektivität und -Fertigung.
Solange die Auswirkungen der großen Google-Anthropic-Aufträge auf die Margen nicht klarer sichtbar sind, dürfte die Aktie tendenziell seitwärts laufen. Erst mit konkreteren Nachweisen zur nachhaltigen Profitabilität der AI-Aufträge könnte der Kurs einen stabilen Anlauf auf neue Hochs starten.
Broadcom-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Broadcom-Analyse vom 25. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Broadcom-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Broadcom-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 25. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Broadcom: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








