Broadcom Aktie: AI-Motor läuft
Nach den Q4-Zahlen bleibt Broadcom im Zentrum der Aufmerksamkeit. Der Kurs hat nach der Veröffentlichung deutlich nachgegeben, obwohl Umsatz und Gewinn neue Bestmarken erreicht haben. Im Hintergrund wächst das AI-Geschäft weiter rasant – der Markt fokussiert sich jedoch stark auf Margen und Wachstumstempo im Softwarebereich.
Nach Zahlen: Deutliche Schwankungen
Seit der Veröffentlichung der Quartalszahlen am 11. Dezember hat die Aktie zeitweise bis zu 21 % vom Vorkurs verloren. Aktuell notiert sie rund 15 % unter dem Rekordstand von 414,61 US‑Dollar. Damit eröffnet sich ein spürbarer Abstand zwischen den starken operativen Daten und der vorsichtigeren Anlegerstimmung.
Auslöser für die Korrektur waren vor allem:
- ein AI-Auftragsbestand von 73 Mrd. US‑Dollar, der hinter den hohen Erwartungen zurückblieb
- ein angekündigter Rückgang der Bruttomarge um 100 Basispunkte im Q1
- eine spürbare Abkühlung im Infrastruktur-Software-Geschäft mit nur 2 % Wachstumsausblick im Q1 gegenüber dem Vorjahr
Rekordquartal bei Umsatz und Cashflow
Operativ liefert Q4 ein sehr starkes Bild:
- Umsatz: 18,02 Mrd. US‑Dollar, ein Plus von 28,2 % gegenüber dem Vorjahr
- AI-Halbleiterumsatz: +74 % auf 6,5 Mrd. US‑Dollar
- Bereinigter Gewinn je Aktie: 1,95 US‑Dollar, über dem Konsens von 1,87 US‑Dollar
- Free Cashflow: 7,5 Mrd. US‑Dollar, rund 41 % der Erlöse
- Bereinigte EBITDA-Marge: 68 %
Die Zahlen unterstreichen, dass das klassische Halbleitergeschäft und insbesondere AI-Chips die Schwächen im langsameren Softwaresegment mehr als ausgleichen.
Analysten bleiben klar positiv
Die Kursreaktion hat die Analystenhäuser nicht abgeschreckt. Mehrere Institute haben im Anschluss ihre Kursziele erhöht:
- Bank of America: Ziel 500 US‑Dollar (zuvor 460 US‑Dollar)
- Deutsche Bank: Ziel 430 US‑Dollar (zuvor 400 US‑Dollar)
- Truist Securities: Ziel 510 US‑Dollar
- UBS: Ziel 475 US‑Dollar
Im Schnitt liegt das Konsensziel bei 436,33 US‑Dollar und damit deutlich über dem aktuellen Kurs. Von 29 Analysten empfehlen 27 den Titel mit „Strong Buy“ oder „Buy“.
AI-Wachstum legt weiter zu
Der Ausblick auf das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 zeigt, wie stark der AI-Bereich inzwischen trägt:
- Gesamtumsatzprognose: 19,1 Mrd. US‑Dollar (+28 % Jahr für Jahr)
- AI-Halbleiterumsatz soll sich auf 8,2 Mrd. US‑Dollar verdoppeln
- Halbleitersegment insgesamt: 12,3 Mrd. US‑Dollar, ein Zuwachs von 50 %
Zudem hat Broadcom im Q4 einen weiteren 11-Mrd.-US‑Dollar-Auftrag von Anthropic gesichert, nach einem 10-Mrd.-US‑Dollar-Deal im dritten Quartal. Ein fünfter Kunde für maßgeschneiderte AI-Chips kam hinzu, mit Erstaufträgen über 1 Mrd. US‑Dollar zur Auslieferung Ende 2026.
Dividende und Großanleger setzen Zeichen
Die Kapitalrückgabe an die Aktionäre wird weiter gesteigert. Der Vorstand hat eine Dividendenanhebung um 10 % auf 0,65 US‑Dollar je Quartal beschlossen. Seit 2011 ist das die fünfzehnte jährliche Erhöhung in Folge. Die nun annualisierte Dividende von 2,60 US‑Dollar pro Aktie spiegelt das Vertrauen des Managements in die nachhaltige Cashflow-Stärke wider.
Auf institutioneller Seite zeigen die jüngsten Meldungen intensive Aktivität:
- Exchange Traded Concepts LLC erhöhte seine Position im dritten Quartal um 284,7 %
- T. Rowe Price kaufte zusätzlich 4,9 Mio. Aktien
- Insgesamt halten Institutionen rund 76,4 % der ausstehenden Anteile
Auch aus dem Management kommt ein Signal: Director Harry You erwarb Mitte Dezember 1.000 Aktien zu 325,13 US‑Dollar und nutzte damit die Kursphase nach den Zahlen für einen Zukauf.
AI-Infrastruktur und VMware-Integration
Im Infrastrukturgeschäft stärkt Broadcom seine Stellung im AI-Umfeld weiter. Der Tomahawk‑6‑Switching‑Chip und das Geschäft mit kundenspezifischen XPU-Lösungen gewinnen zunehmend an Bedeutung bei großen Cloudanbietern. Der Auftragsbestand für AI-Switches übersteigt inzwischen 10 Mrd. US‑Dollar – ein Hinweis auf robuste Nachfrage nach Ethernet-basierter AI-Infrastruktur.
Kooperationen mit Google und Meta sowie eine kolportierte Zusammenarbeit mit OpenAI unterstreichen die Rolle von Broadcom als wichtigen Lieferanten im AI-Backbone.
Parallel schreitet die Integration von VMware voran. Das Segment wird auf ein reines Subskriptionsmodell umgestellt. Das Wachstum verlangsamt sich hier zwar auf niedrige zweistellige Raten, doch die Umstellung zielt klar auf planbare, wiederkehrende Erlöse ab und dürfte damit vor allem mittelfristig Wirkung zeigen.
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