BP geht im umkämpften libyschen Ölmarkt in die Offensive. Der britische Energieriese hat eine Absichtserklärung mit Libyens staatlicher Ölgesellschaft NOC unterzeichnet – ein strategisches Signal, das die Aktie trotz allgemeiner Marktunsicherheiten leicht beflügelt. Doch lohnt sich das riskante Engagement in dem politisch instabilen Land?

Reaktivierung der Mega-Ölfelder

Im Fokus stehen die riesigen Sarir- und Messla-Ölfelder im Sirte-Becken, die zu Libyens größten Kohlenwasserstoffvorkommen zählen. BP prüft nicht nur die Wiederbelebung der bestehenden Förderanlagen, sondern auch neue Explorationsmöglichkeiten in angrenzenden Gebieten. Ein klares Statement: Trotz Energiewende setzt der Konzern weiter auf fossile Brennstoffe als Profitmotor.

Geopolitisches Roulette

Der Vorstoß erfolgt in einer heiklen Phase. Erst kürzlich hatten andere Ölmultis wie Shell ähnliche Abkommen mit Libyen geschlossen. Doch die Risiken sind beträchtlich: Politische Instabilität, Sicherheitsbedenken und logistische Herausforderungen lasten schwer auf dem Geschäftsumfeld. BP plant trotzdem die Wiedereröffnung eines Büros in Tripoli noch in diesem Jahr – ein klares Bekenntnis zum libyschen Markt.

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Markt bleibt skeptisch

Die Aktie zeigt sich zwar leicht erholt, kämpft aber weiter mit den Folgen gesunkener Ölpreise und allgemeiner Marktunsicherheiten. Ob das Libyen-Engagement langfristig die erhoffte Wende bringt, bleibt fraglich. Der Konzern setzt parallel weiter auf sein Aktienrückkaufprogramm, zuletzt im Umfang von 4,4 Millionen eigenen Aktien.

Für Anleger stellt sich die Frage: Ist das libysche Abenteuer ein strategischer Geniestreich – oder ein überhasteter Zug in der verzweifelten Suche nach neuen Ölquellen? Die nächsten Quartalszahlen werden erste Hinweise geben.

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