Pünktlich zur reisestarken Thanksgiving-Woche sieht sich der Energieriese BP mit einem operativen Albtraum im pazifischen Nordwesten der USA konfrontiert. Ein Leck im wichtigen Olympic-Pipeline-System zwang die Gouverneure der Bundesstaaten Washington und Oregon dazu, offiziell den Notstand auszurufen, um die Kraftstoffversorgung zu sichern. Während Fluggesellschaften improvisieren müssen und Politiker Antworten fordern, steht die Frage im Raum: Wie schwer wiegt dieses Infrastrukturversagen für den Konzern wirklich?

Wettlauf gegen die Zeit

Der Auslöser für das Chaos klingt beinahe skurril: Ein Heidelbeerfarmer entdeckte das Leck nahe Everett im Bundesstaat Washington bereits am 11. November. Doch die Konsequenzen sind massiv. BP musste das gesamte 400-Meilen-System für über eine Woche stilllegen. Da die Pipeline rund 90 Prozent der Treibstoffversorgung für Oregon abdeckt und essenziell für den Flughafen Seattle-Tacoma ist, drohten massive Engpässe mitten in der Hauptreisezeit des Jahres.

Die Notstandsverklärungen der Gouverneure Bob Ferguson (Washington) und Tina Kotek (Oregon) waren notwendig, um strenge Transportvorschriften temporär aufzuheben. Dies ermöglichte es, Kraftstoff per Tanklastwagen heranzuschaffen, da die Pipelines trockenlagen. Fluggesellschaften wie Delta und Alaska Airlines mussten derweil auf Notfallpläne zurückgreifen und zusätzliche Tankstopps einlegen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

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Entwarnung nur in Teilen

Erst am Dienstag bestätigte BP, die Quelle des Lecks isoliert zu haben. Dabei zeigte sich ein gemischtes Bild: Der Schaden betrifft die größere Benzin-Pipeline (20 Zoll Durchmesser). Die wichtige Kerosin-Leitung (16 Zoll) konnte hingegen wieder teilweise in Betrieb genommen werden, was den Druck auf den Flugverkehr etwas mindert. Für die Benzinleitung gibt es jedoch noch keinen Zeitplan für eine vollständige Wiederinbetriebnahme.

Für CEO Murray Auchincloss kommt der Vorfall zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Er treibt derzeit die strategische Transformation des Konzerns voran, mit Fokus auf höhere Profitabilität und Zuverlässigkeit. Dass BP im dritten Quartal die Gewinnerwartungen mit 2,21 Milliarden US-Dollar übertroffen hatte, rückt angesichts der aktuellen Bilder von Reparaturarbeiten in den Hintergrund.

Politische Nachwehen drohen

Der Markt reagierte bisher erstaunlich gelassen auf die Nachrichten. Die Aktie notiert am Mittwochmorgen stabil im Bereich von 5,15 Euro und zeigt sich von den Schlagzeilen aus den USA weitgehend unbeeindruckt. Offenbar honorieren Anleger das rasche Krisenmanagement und die Tatsache, dass eine totale Versorgungskrise abgewendet wurde.

Dennoch bleibt ein Risiko bestehen: Die politische Aufarbeitung beginnt erst. US-Senatorin Maria Cantwell hat bereits eine Verschärfung der Rechenschaftspflicht gefordert und betont, dass BP die Verantwortung für die Sicherheit der Gemeinden trage. Solche Vorfälle lenken den Fokus der Regulierungsbehörden erneut auf die alternde Energieinfrastruktur in Nordamerika und könnten zukünftige Auflagen – und damit Kosten – für den Konzern erhöhen.

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