Bloom Energy Aktie: Großinvestor verkauft

Boom und Ernüchterung liegen bei Bloom Energy derzeit nah beieinander. Während die Aktie des Brennstoffzellen-Herstellers Anfang Dezember noch eine fulminante Erholung hinlegte, sorgen nun Verkäufe eines institutionellen Großinvestors für Aufsehen. Bosun Asset Management hat seine Position massiv reduziert – ein Signal der Vorsicht nach dem rasanten Kursanstieg?

Institutionelle Gewinnmitnahme

Am 7. Dezember wurden neue Daten veröffentlicht: Bosun Asset Management LLC hat 84.820 Aktien von Bloom Energy verkauft. Das entspricht einer Reduktion von 71,4 Prozent der gehaltenen Position. Übrig bleiben dem Vermögensverwalter nur noch 34.042 Aktien im Wert von rund 814.000 Dollar.

Die Transaktion reiht sich ein in eine Serie von Insider-Verkäufen. Bereits im November trennten sich Führungskräfte von Anteilen:

• Director Jim H. Snabe veräußerte 20.000 Aktien zu durchschnittlich 143,04 Dollar
• Verkaufserlös: rund 2,86 Millionen Dollar
• Weitere Insider wie Aman Joshi führten ebenfalls Verkäufe durch

Extreme Volatilität prägt das Chartbild

Die institutionellen Verkäufe fallen in eine Phase extremer Kursschwankungen. Nach einem Minus von 17,3 Prozent im November drehte die Aktie Anfang Dezember abrupt nach oben. Allein am Donnerstag sprang der Kurs um 15,21 Prozent auf 118,09 Dollar.

Die Marktkapitalisierung liegt inzwischen bei etwa 28 Milliarden Dollar – bemerkenswert für ein Unternehmen, dessen 52-Wochen-Tief bei lediglich 15,15 Dollar lag. Der Hype um Künstliche Intelligenz treibt die Bewertung. Bloom Energys Festoxid-Brennstoffzellen gelten als mögliche Lösung für die Energieversorgung von KI-Rechenzentren abseits des öffentlichen Stromnetzes.

Wachstum, aber weiter defizitär

Die operative Entwicklung rechtfertigt zumindest teilweise die Fantasie der Anleger. Im dritten Quartal steigerte Bloom Energy den Umsatz um 57 Prozent auf 519 Millionen Dollar – über den Erwartungen. Allerdings bleibt das Unternehmen in der Verlustzone. Der Nettoverlust weitete sich zuletzt auf 23 Millionen Dollar aus.

Entscheidend für die aktuelle Bewertung ist die strategische Partnerschaft mit Brookfield Asset Management. Das Rahmenabkommen über potenziell bis zu fünf Milliarden Dollar zum Einsatz von Brennstoffzellen in KI-Infrastruktur fungiert als zentraler Kurstreiber. Genau diese Euphorie nutzen nun offenbar institutionelle Investoren wie Bosun Asset Management zur Gewinnmitnahme.

Zeitpunkt entscheidend

Die Verkäufe am 7. Dezember markieren einen interessanten Wendepunkt. Großinvestoren reduzieren ihre Positionen nach der jüngsten Erholungsrally – möglicherweise, um nach der extremen Kursbewegung Risiken abzubauen. Die Diskrepanz zwischen Wachstumsfantasie und tatsächlicher Profitabilität bleibt bestehen. Am 10. Februar 2026 folgen die Zahlen zum vierten Quartal – dann zeigt sich, ob das Momentum der KI-Story trägt oder ob weitere Großinvestoren das Beispiel von Bosun Asset Management folgen.