Bitcoin geht in die letzten Handelstage 2025 mit spürbarer Unsicherheit. Zwischen fortgesetzter institutioneller Nachfrage und anhaltendem Verkaufsdruck aus den USA entsteht ein Patt, das den Kurs ausbremst. Parallel schreitet die Integration in Unternehmensbilanzen und Bankprodukte voran – doch die kurzfristige Stimmung wirkt deutlich vorsichtiger.

Spannungsfeld zwischen Käufern und Verkäufern

Aktuell notiert Bitcoin bei rund 87.500 US‑Dollar und damit deutlich unter seinem Rekordhoch von Anfang Oktober. Vom 52‑Wochen-Hoch ist der Kurs knapp 30 % entfernt, während das jüngste Jahrestief nur gut 3 % unterschritten wird – der Markt tastet sich eher an die Unterseite der Handelsspanne heran.

Charttechnisch spiegelt sich die Zurückhaltung im Relative-Stärke-Index (RSI) wider, der mit etwa 38 Punkten in Richtung überverkauftem Bereich tendiert, ohne jedoch ein extremes Stresssignal zu senden. Auch der Kursabschlag von gut 3,5 % auf den 50‑Tage-Durchschnitt deutet auf einen angeschlagenen, aber nicht kollabierenden Aufwärtstrend hin.

Ein wichtiger Faktor im kurzfristigen Bild ist die regionale Struktur der Nachfrage. Im Quelltext wird ein „deep red“ Coinbase Premium Index erwähnt, der auf fortgesetzten Verkaufsdruck aus den USA hindeutet. Asiatische Handelszeiten liefern zwar immer wieder Aufwärtsimpulse, diese werden jedoch im amerikanischen Handel häufig wieder abverkauft. Unterm Strich bleibt Bitcoin damit auf Sicht der letzten Wochen leicht im Minus.

On-Chain-Daten und ETF-Ströme

Unter der Oberfläche zeigen die On-Chain-Kennzahlen ein gemischtes Bild.

  • Die ausgewiesene Netzwerk-Nachfrage („Apparent Demand“) ist in den negativen Bereich gerutscht und markiert den niedrigsten Stand seit Ende Oktober.
  • US‑Spot-Bitcoin-ETFs verbuchen deutliche Kapitalabflüsse: Rund 782 Mio. US‑Dollar flossen in der vergangenen Woche ab, im gesamten Dezember summieren sich die Nettoabflüsse auf etwa 1,1 Mrd. US‑Dollar.
  • Gleichzeitig deuten On-Chain-Analysen auf größere Kaufaufträge („Whales“) im Bereich von 86.000 bis 88.000 US‑Dollar hin, die als weiche Unterstützung wirken könnten.

Damit stehen sich zwei Kräfte gegenüber: institutionelle Abflüsse über ETF-Produkte und selektive, direkte Käufe großer Adressen im Spotmarkt.

Institutionelle Signale: MicroStrategy und Sberbank

Trotz schwächerer Kursentwicklung gibt es am 29. Dezember zwei markante Nachrichten zur institutionellen Nutzung von Bitcoin.

MicroStrategy stockt Bestände weiter auf

MicroStrategy, der größte börsennotierte Bitcoin-Halter, hat seine Position erneut signifikant ausgebaut. Das Unternehmen kaufte zusätzlich 1.229 BTC für rund 108,8 Mio. US‑Dollar zu einem Durchschnittspreis von 88.568 US‑Dollar pro Coin. Insgesamt hält MicroStrategy damit 672.497 BTC zu Anschaffungskosten von etwa 50,44 Mrd. US‑Dollar.

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Dieser Schritt unterstreicht, dass einzelne Unternehmen ihre Langfriststrategie trotz kurzfristiger Schwankungen unverändert fortsetzen. Gerade vor dem Hintergrund rückläufiger ETF-Zuflüsse setzt der Konzern damit ein klares Signal der Bindung an Bitcoin als Bilanzbaustein.

Erstes Krypto-besichertes Darlehen in Russland

Parallel meldet Russlands größtes Institut, Sberbank, die Vergabe des ersten kryptobesicherten Kredits des Landes. Kreditnehmer ist der Bitcoin-Miner Intelion Data, die Verwahrung läuft über Sberbanks hauseigene „Rutoken“-Lösung.

Dieses Pilotprojekt zeigt, dass Banken außerhalb der USA beginnen, Bitcoin aktiv in klassische Finanzprodukte einzubinden – hier konkret als Sicherheitenbasis für Unternehmenskredite. Damit erweitert sich der Anwendungsbereich jenseits reiner Handels- und Spekulationszwecke.

Breite Spanne im Ausblick auf 2026

Mit Blick auf 2026 gehen die Einschätzungen weit auseinander.

Auf der optimistischen Seite sieht Standard Chartered‑Analyst Geoffrey Kendrick Bitcoin Ende 2026 bei rund 150.000 US‑Dollar. Er verweist auf ein voraussichtlich freundliches regulatorisches Umfeld, etwa durch den „Genius Act“. JPMorgan traut der Kryptowährung sogar 170.000 US‑Dollar zu und bezeichnet sie als „digitales Gold“. Fundstrats Tom Lee bleibt mit einem Zielkorridor von 200.000 bis 250.000 US‑Dollar noch deutlich darüber.

Demgegenüber stehen mahnende Stimmen: Der erfahrene Trader Peter Brandt skizziert ein mögliches Korrekturszenario bis 25.000 US‑Dollar. Analysten wie Benjamin Cowen warnen zudem vor einem potenziellen „Reset“ oder einer stärkeren Bereinigung zum Ende des Jahres 2026 – selbst dann, wenn es zuvor nochmals zu kräftigen Anstiegen kommt.

Diese Spanne von 25.000 bis 250.000 US‑Dollar macht deutlich, wie groß die Unsicherheit über die mittelfristige Preisfindung weiterhin ist.

Regulierung als Chance und Risiko

Regulatorische Entwicklungen bleiben ein zweischneidiges Schwert. Einerseits erwarten Marktteilnehmer, dass mehr Klarheit seitens der US‑Behörden – etwa durch die SEC Crypto-Taskforce – langfristig für Stabilität und bessere Planbarkeit sorgt.

Andererseits können nationale Fiskalinitiativen zum Belastungsfaktor werden. In Kalifornien wird derzeit ein „2026 Billionaire Tax Act“ diskutiert, der eine 5‑prozentige Steuer auf Vermögen über 1 Mrd. US‑Dollar vorsieht – inklusive noch nicht realisierter Kursgewinne. Branchenvertreter warnen, dass dies den Zwangsverkauf illiquider Positionen auslösen könnte, wozu auch umfangreiche Kryptobestände zählen würden. Sollte ein solches Gesetz umgesetzt werden, könnte zusätzlicher Verkaufsdruck auf den Markt kommen.

Fazit: Enger Korridor zum Start in 2026

Zum Ausklang des Jahres 2025 steht Bitcoin zwischen einem klaren Nachfrageinteresse strategischer Akteure und spürbarer Zurückhaltung im regulierten US‑Anlegersegment. MicroStrategys Zukäufe und Sberbanks Krypto-Kredit zeigen, dass sich die strukturelle Verankerung von Bitcoin im Finanzsystem weiter vertieft. Kurzfristig bleibt der Markt jedoch geprägt von ETF-Abflüssen, US‑Verkaufsdruck und einem Kurs, der eher nahe der Jahrestiefs als am Rekordhoch notiert. Wie stabil sich der Bereich um 86.000 bis 88.000 US‑Dollar behaupten kann und ob daraus ein tragfähiger Einstieg in das Jahr 2026 entsteht, dürfte den Takt der nächsten Wochen vorgeben.

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