Nach der Corona-Goldgräberzeit schmiedet BioNTech seinen nächsten strategischen Schachzug: Am 22. Oktober startete das Mainzer Biotech-Unternehmen offiziell das öffentliche Umtauschangebot für sämtliche CureVac-Aktien. Was einst Konkurrenten im Corona-Impfstoff-Rennen waren, wird nun zu einer mächtigen Allianz verschmolzen.

Die Konditionen des Deals sind klar definiert: CureVac-Aktionäre erhalten für jede ihrer Aktien BioNTech American Depositary Shares im Wert von etwa 5,46 US-Dollar. Das Umtauschverhältnis unterliegt allerdings einem cleveren Anpassungsmechanismus, der sich am volumengewichteten 10-Tage-Durchschnittskurs der BioNTech-Aktien orientiert. Bei einem Kurs von 126,55 Dollar oder höher gibt es 0,04318 BioNTech-ADSs pro CureVac-Aktie - sinkt der Kurs auf 84,37 Dollar oder darunter, steigt das Verhältnis auf 0,06476 ADSs.

Machtspiel mit klaren Regeln

Das Übernahmeangebot läuft bis zum 3. Dezember um 15 Uhr MEZ und steht unter einer entscheidenden Bedingung: Mindestens 80 Prozent der CureVac-Aktien müssen angedient werden. BioNTech kann diesen Schwellenwert unter bestimmten Umständen auf 75 Prozent senken. Die Chancen stehen gut - Großaktionäre mit mehr als 57 Prozent der Anteile haben bereits vertraglich zugesichert, ihre Papiere einzutauschen.

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Für CureVac-Aktionäre, die das Umtauschangebot verstreichen lassen, wird es dennoch keine Fluchtmöglichkeit geben. Nach Ablauf der Frist erfolgt eine organisatorische Umstrukturierung, bei der BioNTech 100 Prozent des CureVac-Geschäfts übernimmt. Diese Aktionäre erhalten dieselbe Gegenleistung, müssen allerdings mit einer niederländischen Dividendenquellensteuer von 15 Prozent rechnen.

Strategischer Wandel zur Krebstherapie

Mit der Übernahme verfolgt BioNTech eine klare Onkologie-Strategie. Die Transaktion soll die Forschung und Entwicklung mRNA-basierter Krebsimmuntherapien vorantreiben und markiert einen Meilenstein in BioNTechs Neuausrichtung nach dem Corona-Boom. Die Synergie-Effekte sind offensichtlich: CureVacs Expertise in mRNA-Design und Verabreichungsformulierungen ergänzt BioNTechs bewährte Herstellungs- und Kommerzialisierungskompetenzen.

Das strategische Kalkül dahinter ist bestechend. Während der Corona-Impfstoff-Markt schrumpft, öffnet sich mit personalisierten Krebstherapien ein weitaus größerer und langfristigerer Markt. CureVacs gescheiterte Corona-Impfstoff-Entwicklung wird so zu BioNTechs Gewinn - das Know-how fließt direkt in die Onkologie-Pipeline ein.

Beide Unternehmen haben bereits die außerordentliche Hauptversammlung für den 25. November angesetzt, um die notwendigen Beschlüsse zu fassen. Die Weichen sind gestellt für eine Fusion, die das mRNA-Universum neu ordnen könnte.

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